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Angriff auf die CDU

Innenministerium: „Schwerwiegender“ Cyberangriff auf CDU verübt

Die CDU steht im Visier von Hackern. Zuständige Behörden in Berlin sind „intensiv damit befasst, den Angriff abzuwehren“. Vermutet werden russische Täter.

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Genaue Informationen zu dem aktuellen Cyberangriff auf die CDU gibt es noch nicht.

Foto: Oliver Berg/dpa

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Die CDU ist Opfer einer offenbar groß angelegten Cyberattacke geworden, ein Jahr, nach einem Angriff auf die SPD.
Wie das Bundesinnenministerium am 1. Juni mitteilte, waren das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und das Bundesamt für Verfassungsschutz „intensiv damit befasst, den Angriff abzuwehren“. Der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter geht von russischen Tätern aus.
Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte, die Art des Vorgehens deute auf einen „sehr professionellen Akteur“ hin. BSI und Verfassungsschutz arbeiteten daran, den „schwerwiegenden“ Angriff aufzuklären und weiteren Schaden abzuwenden.
Zum Ausmaß des Schadens bei der CDU und zum Angreifer wollte sich das Ministerium zunächst nicht äußern.

Cyberangriffe – Methoden von Russland und China

Kiesewetter sagte dem „Tagesspiegel“ am Sonntag, nach dem Angriff auf den Bundestag 2015 durch die Hackergruppe Fancy Bear, die auch als APT28 bekannt ist und dem russischen Militärgeheimdienst GRU unterstellt ist, gerieten nun auch die Parteien wie SPD und nun CDU in den Fokus der russischen Cyberattacken. „Das muss uns alle aufrütteln.“
Cyberangriffe seien ein Mittel der hybriden Kriegsführung Russlands und Chinas, die gegen liberale Demokratien gerichtet sei, sagte Kiesewetter der Zeitung.
Dabei gehe es nicht nur um das Abschöpfen von Daten, sondern es könne auch ein sogenanntes „Hack and Leak“ sein, um bestimmte Institutionen oder Personen zu diskreditieren oder Desinformation zu streuen.
„Gerade wenn sich Angriffe gegen Parteien richten und besonders im Zusammenhang mit Wahlen ist das gravierend“, sagte der Verteidigungsexperte der Zeitung.
Kiesewetter ist Vize-Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums, über das der Bundestag die Geheimdienste kontrolliert. Auch der Ministeriumssprecher betonte, Schutzmaßnahmen gegen digitale und hybride Bedrohungen seien gerade vor Wahlen notwendig.
Im vergangenen Jahr hatte die Hackergruppe APT28 nach EU-Angaben die SPD und mehrere deutsche Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Rüstung, Luft- und Raumfahrt und IT sowie Stiftungen und Verbände angegriffen. (afp/red)

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