Intensivmediziner: „Pro Tag etwa 6.000 Einmalkittel“ – Versorgung in manchen Regionen nicht mehr sichergestellt

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Uwe Janssens, äußerte scharfe Kritik an Bund und Ländern. In einigen Regionen seien die Kliniken bereits an ihrer Belastungsgrenze angekommen. Es fehle an Schutzausrüstung. Die Politik habe viel zu spät reagiert, so der Mediziner.
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Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Epoch Times30. März 2020

In der Coronakrise fordern deutsche Intensivmediziner eine bundesweit zentrale Verteilung von Coronavirus-Patienten auf die Kliniken des Landes.

Sollte in „zwei bis vier Wochen“ der Höhepunkt der Infektionszahlen erreicht sein, kämen die Kliniken in einigen Regionen über ihre Belastungsgrenze, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Uwe Janssens, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben).

„Die Bundesregierung muss so schnell wie möglich eine zentrale Stelle einrichten, die in einem solchen Fall die Patienten bundesweit auf weniger ausgelastete Kliniken verteilt.“

Dabei sollten das Robert-Koch-Institut, das Gesundheitsministerium, das Innenministerium und die Bundeswehr beteiligt werden.

Damit eine solche länderübergreifende Verteilung funktioniere, müssten zudem Kliniken mit Intensivstationen staatlich verpflichtet werden, ihre Kapazitäten im bundesweiten Intensivregister der DIVI zu melden. „Von den rund 1.160 Kliniken haben bislang erst etwa 700 Häuser freie und belegte Intensivbetten gemeldet.“

Nach den Engpässen bei Schutzmasken und Beatmungsgeräten warnte Janssens zudem vor einem Mangel an Schutzkitteln für Ärzte und Pflegekräfte. „Eine durchschnittliche Universitätsklinik braucht pro Tag etwa 6.000 Einmalkittel. Wenn es hier nicht schnell Nachschub gibt, ist die Versorgung an vielen Stationen bald nicht mehr möglich.“

Harte Kritik äußerte Janssens am Verhalten der Politik: „Die Coronakrise hat uns nicht überrascht.“ Sie sei bereits im Januar absolut vorhersehbar gewesen. „Die Regierungen in Bund und Ländern hätten die klaren Signale früher wahrnehmen müssen, um dann entsprechende Maßnahmen einzuleiten.“

„Preisexplosion“ bei medizinischer Schutzkleidung in Deutschland

Der in der Corona-Krise drastisch gestiegene Bedarf an Schutzkleidung in den medizinischen Einrichtungen in Deutschland hat laut einem Medienbericht zu einer „Preisexlosion“ geführt.

So sei etwa der Einkaufswert für hochwertige sogenannte FFP2-Atemschutzmasken innerhalb weniger Tage um 3000 Prozent von 0,45 auf 13,52 Euro pro Stück gestiegen, gegeben, berichten jetzt NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“ aufgrund gemeinsamer Recherchen.

Auf dem Markt für medizinische Schutzkleidung herrschen den Berichten zufolge „Chaos“ sowie zunehmend auch unseriöse Praktiken.

Es ist Wildwest. Jeder versucht jetzt, sich zu bereichern, die Not der Krankenhäuser auszunutzen“, sagte Olaf Berse, Geschäftsführer von Clinicpartner, einer bundesweiten Einkaufsgemeinschaft für Krankenhäuser, Alten- und Pflegeeinrichtungen.

Die Angebote seien zum Teil regelrecht kriminell. Filter seien nicht funktionsfähig, die Zertifikate gefälscht. Dies gefährde Patienten und Personal.

Die Gewerbeaufsicht in Niedersachsen warnt den Berichten zufolge vor einem Fall von Betrug durch einen fiktiven Arzneimittelgroßhändler aus Bremen. Die Firma verschicke ein gefälschtes Zertifikat.

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach forderte, dass der Staat bei der Versorgung mit medizinischer Schutzkleidung Abhilfe schaffen müsse.

„Das ist nichts, was der Markt auch nur im Ansatz lösen könnte“, sagte Lauterbach dem Rechercheverbund von NDR, WDR und „Süddeutscher“. Er forderte die Schaffung einer Bundesagentur, die Firmen in Deutschland mit der Produktion beauftragt. (dts)



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