„Islamkritik ist kein Rassismus“ – Alexander Kissler über Ängste unserer Gesellschaft

"Islamkritik ist kein Rassismus, genauso wenig wie Kritik am Christentum kein Rassismus ist. Wie das Christentum könne auch der Islam nur dann zum Gedeihen der Menschheitsfamilie beitragen, wenn er schroffe, scharfe, selbst ungerechte Kritik akzeptiert", schreibt der Wissenschaftler Alexander Kissler im "Focus".
Titelbild
Ein muslimischer Mann kniet zum Gebet in einer Moschee in Istanbul, Türkei.Foto: Chris Hondros / Getty Images
Epoch Times11. Juni 2016

Die "kulturelle Gesamtbilanz" dieser Religion sei "insgesamt verheerend". Ihre "sieben Geburtsfehler" habe diese monotheistische Weltreligion nie ablegen können, sie laste "als Ideologie, Tradition und Institution als Fluch auf unserer Zivilisation". Man könne dieser weltumspannenden Religion nur zur "Selbstaufgabe" raten, das wäre ihr "letzter segensreicher Dienst". Möge sie also, hoffte der Autor damals, endlich in Frieden ruhen und uns nicht länger mit ihren menschenverachtenden, intoleranten, Angst und Schrecken schürenden, Mord und Blutbad legitimierenden Lehren das Leben vergällen. Einmal reichte es.

Dies waren die Worte des Philosophen Herbert Schnädelbach in einem "Zeit"-Artikel im Jahre 2000. Doch ging es dabei nicht etwa um den Islam, sondern um das Christentum. Der Wissenschaftler Alexander Kissler wählte dieses Zitat in einem "Focus" Bericht ganz bewusst als Beispiel, um eines klarzustellen: Schnädelbach wurde damals nicht als Rassist und die "Zeit" auch nicht als ein "christophobes Hassorgan" dargestellt.

Anders verhalte es sich aber heute in Ansehung des Islam. "Wer sich über diese ihrerseits weltumspannende Formation aus Weltanschauung, Religion und Rechtslehre kritisch äußert, wird immer häufiger und gerne umstandslos des Rassismus bezichtigt," schreibt der deutsche Literatur- und Medienwissenschaftler im "Focus". 

Wer "Rassismus" rufe wolle Debatten beenden

Deshalb fordert er eine offene Auseinandersetzung mit dem Islam, wie mit jeder Religion, ohne Tabus. Man knicke hier vor einer Angst ein. Wer "Rassismus" rufe wolle Debatten beenden, so Kissler. "Ist es erst einmal gelungen, Kritik am Islam zur Hetze umzuetikettieren und diese Hetze als Rassismus zu markieren, hat der Islam ein Sonderrecht errungen. Er ist dann der, über den nichts Schlechtes gesagt werden darf", schreibt er.

Mitunter sei die Rede vom "antimuslimischen Rassismus", einer besonderen Erscheinungsform sogenannter Islamophobie. Doch handele es sich beim Islam, wie beim Christentum nicht um eine Ethnie. Im Gegenteil entsprächen sich beide Religionen eben darin, eben keine Unterschiede bei ethnischer Zugehörigkeit zu machen.

Die Antwort auf die Frage "warum solch ein pseudo-antirassistischer Schutzwall im Kreis der Wohlmeinenden, Saturierten, Korrekten und Mächtigen" erbaut werde, sei, so Kissler, aus Angst – die jedoch nicht auf neu erwachter Liebe zu Religionen beruht.

"Intolerante Menschenfeinde"

Man möchte den Islam nicht kritisieren, da man nicht als "intoleranter Menschenfeind gebrandmarkt werden" will und andererseits fürchte man "die Auseinandersetzung mit einer sich immer mächtiger und selbstbewusster gebärdenden Weltanschauung", so Kissler.

In der Folge islamisiere sich Deutschland. Deutsche Beamtinnen lassen sich vor Auslandsbesuchen mit Kopftuch ablichten, wegen der "Gepflogenheiten des Gastlandes". Und die "Sorge um die Einhaltung islamischer Fastengebote in keineswegs nur von Muslimen bewohnten staatlichen Asylbewerberheimen" treibe seltsame Blüten. Auch die Ehe mit minderjährigen Mädchen finde Anerkennung.

Islamkritik sei Menschenrecht

Islamkritik bleibe dennoch oder deshalb Menschenrecht – sogar Menschenpflicht. Auch die Geschichte des Christentums sei eine Geschichte der Kritik am Christentum.

"Religionen müssen sich nicht zivilreligiös schrumpfen; Staat und offene Gesellschaft aber dürfen sich ebenso wenig zu Erfüllungsgehilfen einer weithin unverstandenen, in mancher Hinsicht abgründigen Weltanschauung verzwergen." (dk)



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