Jugendämtern fehlen Qualitätsstandards und einheitliche Verfahren für das Kindeswohl

In keinem Bundesland gibt es landeseinheitliche Qualitätsstandards im Bereich des Kinderschutzes, stellte die Landesregierung Baden-Württemberg fest. "Die Verfahren, nach denen Jugendämter über die Gefährdung eines Kindes urteilen, sind höchst unterschiedlich", sagte der baden-württembergische Grünenabgeordnete Thomas Poreski.
Titelbild
Ein KindFoto: iStock
Epoch Times26. Mai 2018

Bundesweit fehlt es an verbindlichen Gütekriterien für die Arbeit der Jugendämter. Das geht aus einer Stellungnahme der baden-württembergischen Landesregierung zu einem Antrag der Grünenfraktion anlässlich des Missbrauchsfalls in Staufen hervor, wie der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.

Das Ministerium für Soziales und Integration in Stuttgart hat die Praxis bei allen obersten Landesjugendbehörden der anderen Bundesländer abgefragt.

Ergebnis: „Es gibt in keinem Bundesland landeseinheitliche Qualitätsstandards im Bereich des Kinderschutzes.“ Stattdessen gäben die Länder den Jugendämtern „unterschiedlich ausgestaltete fachliche Empfehlungen und strukturelle Maßnahmen“ an die Hand.

Bislang stand vor allem der Personalmangel in den Jugendämtern im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion. Experten sehen jedoch auch andere Probleme – etwa in der Fachaufsicht. „Die Verfahren, nach denen Jugendämter über die Gefährdung eines Kindes urteilen, sind höchst unterschiedlich“, sagte der baden-württembergische Grünenabgeordnete Thomas Poreski.

Es brauche „verbindliche Spielregeln“, so Poreski: „Das entlastet auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort.“ Als vorbildlich gilt etwa die seit 2013 existierende Jugendhilfeinspektion in Hamburg, die auch Einzelfälle prüft. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion