Jugendschutzzentrale: Kinder und Jugendliche durch Mobbing und Hass in Apps gefährdet

"Wo Fremde uneingeschränkt Kontakt aufnehmen und private Informationen einsehen können, sind Übergriffen Tür und Tor geöffnet", erklärte Stefan Glaser von Jugendschutz.net.
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Jugendschützer und Politiker forderten von den Betreibern der Apps bessere Schutzkonzepte.Foto: iStock
Epoch Times30. August 2019

Kinder und Jugendliche sind laut der Jugendschutzzentralstelle der Länder in Apps häufig mit Mobbing, Hass und Belästigung konfrontiert. Die wenigsten Anbieter sorgten für eine unbeschwerte Nutzung ihrer Dienste, erklärte das Portal Jugendschutz.net am Freitag in Mainz unter Berufung auf seinen Jahresbericht. Jugendschützer und Politiker forderten von den Betreibern der Apps bessere Schutzkonzepte.

Die Nutzung von WhatsApp, Instagram und TikTok sei für Kinder besonders riskant.

Wo Fremde uneingeschränkt Kontakt aufnehmen und private Informationen einsehen können, sind Übergriffen Tür und Tor geöffnet“, erklärte Stefan Glaser von Jugendschutz.net.

Das gefährde die Entwicklung von Heranwachsenden. Durch ein gutes Schutzkonzept der Betreiber könnten Risiken erheblich reduziert werden.

Die globalen Anbieter seien in der Pflicht, „geeignete Vorsorgemaßnahmen zu treffen und Sicherheit im Netz auch für Kinder und Jugendliche zu gewährleisten“, erklärte Bundesjugendministerin Franziska Giffey (SPD). Um den jüngsten Nutzern eine unbeschwerte Teilhabe zu ermöglichen, brauche es auch Rat- und Hilfekonzepte für Kinder und Eltern.

Bei der Auswahl geeigneter Angebote seien verlässliche Altersangaben nötig, ergänzte die rheinland-pfälzische Jugendministerin Anne Spiegel (Grüne). Erhebliche Risiken dürften bei der Bewertung von Apps nicht unberücksichtigt bleiben. „So müssen in die Bewertung auch Gefahren wie Mobbing, Belästigung und Kaufanreize einfließen“, forderte sie.

Jugendschutz.net überprüfte nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr mehr als 80.000 Angebote auf Verstöße gegen den Jugendmedienschutz und stellte 6575 Verstöße fest. In 81 Prozent der Fälle sei eine schnelle Löschung der Inhalte erreicht worden. Die Zentralstelle wurde 1997 von den Jugendministerien gegründet. (afp/sua)



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