Juso-Regionalchef: Martin Schulz sollte Sigmar Gabriel ablösen

Der Vorsitzende der Jusos im Odenwald, Joshua Seger, sieht für SPD-Chef Gabriel keinen Rückhalt mehr. "Die SPD muss schnell etwas ändern. Der Fisch stinkt vom Kopfe her, wir brauchen einen neuen Vorsitzenden. Sonst wird die Sozialdemokratie in der Bedeutungslosigkeit verschwinden."
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Sigmar Gabriel und Martin SchulzFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times7. Mai 2016

"Die Genossen verstehen Sigmar nicht. Er ist bei ihnen unten durch", sagte Seger der "Welt am Sonntag". Er fügte hinzu: "Ich bin guten Mutes, dass wir längst eine Mehrheit gegen Gabriel in der SPD haben."

Seger hält Martin Schulz, den Präsidenten des Europäischen Parlamentes, für einen geeigneten Nachfolger Gabriels an der Parteispitze. "Martin Schulz ist ein Mann mit hoher Glaubwürdigkeit. Er könnte sozialdemokratische Positionen verkörpern", sagte Seger.

Abwahl Gabriels gefordert

Der SPD-Unterbezirk Odenwald hatte jüngst einen Antrag der Jusos mit großer Mehrheit angenommen, in dem eine Abwahl Gabriels verlangt wird. Juso-Chef Seger wirft dem Parteivorsitzenden allzu häufig Positionswechsel vor. Gabriel könne "keinen inhaltlichen Wechsel der SPD mehr glaubwürdig vertreten", sagte Seger: "Er ist schon so oft gesprungen – von oben nach unten, von links nach rechts."

Die Menschen nähmen Gabriel das nicht mehr ab. "Auch in der SPD glaubt doch keiner ernsthaft, dass er jetzt plötzlich wieder für die kleinen Leute da sein will. Weil er eben alle zwei Wochen mit neuen Positionen kommt."

Gabriel fahre heute zu Pegida, und bezeichne deren Anhänger morgen als "Pack". Seger verwies auf die jüngst von Gabriel angezettelte Rentendebatte, "die er flugs wieder abgeblasen hat".

Wahlergebnisse von gerade einmal etwas mehr als 10 Prozent in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt seien "ein Alarmzeichen", sagt Seger: "Die SPD muss schnell etwas ändern. Der Fisch stinkt vom Kopfe her, wir brauchen einen neuen Vorsitzenden. Sonst wird die Sozialdemokratie in der Bedeutungslosigkeit verschwinden."

Mit Blick auf die 75-Prozent-Klatsche bei der Wahl des Vorsitzenden auf dem SPD-Parteitag im Dezember sagte Seger, man müsse von dieser Zahl "die Funktionäre abziehen, die vom Parteichef abhängig sind. In Wahrheit hat Gabriel im Dezember 50 Prozent der Stimmen bekommen."

Ebenso harsch kritisierte er die anderen führenden Köpfe in der Parteispitze. "Einige Leute in der Bundes-SPD setzen darauf, dass Gabriel die Bundestagswahl verliert, um ihn dann abzusägen. Das ist verantwortungslos", sagte Seger. (dts)



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