Kardinal Marx attackiert Seehofer und Söder: „Nationalist sein und katholisch sein, das geht nicht“

Der Kardinal Reinhard Marx hat Bundesinnenminister Seehofer sowie Bayerns Ministerpräsident Söder angegriffen.
Titelbild
Horst Seehofer (l) und Markus Söder.Foto: Alexandra Beier/Getty Images
Epoch Times18. Juli 2018

Der Vorsitzende der katholischen deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat den CSU-Vorsitzenden und Bundesinnenminister Horst Seehofer sowie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder angegriffen.

Marx kritisierte in der Wochenzeitung „Die Zeit“ sowohl Seehofers Bemerkung über die Abschiebung von 69 Afghanen an seinem 69. Geburtstag als auch das von Söder benutzte Wort „Asyltourismus“.

Außerdem forderte Marx die CSU zu mehr Respekt für das „Christlich“ in ihrem Namen auf: „Eine Partei, die sich für das C im Namen entschieden hat, geht eine Verpflichtung ein – im Sinne der christlichen Soziallehre besonders in der Haltung gegenüber den Armen und Schwachen.“ Dabei warnte er die CSU vor einem fortschreitenden „Rechtskurs“.

Er halte es für eine falsche Einschätzung einer sehr komplexen Lage, „zu meinen, wir wandern am besten alle nach rechts, weil der Zeitgeist nach rechts wandert“. Außerdem stellte Marx fest, „Nationalist sein und katholisch sein, das geht nicht.“

Bereits nach dem Erlass von Ministerpräsident Söder, in allen bayerischen Behörden Kreuze aufzuhängen, war es zu einer offenen Auseinandersetzung zwischen Marx und der CSU gekommen. Der Kardinal räumte ein, es habe zwischen ihm und dem seit März amtierenden Ministerpräsidenten einen „etwas unruhigen Start“ gegeben.

Allerdings skizzierte der Kardinal eine grundsätzliche Auseinanderentwicklung zwischen der CSU und der Kirche. Er wolle nicht sagen, die CSU sei rechter geworden oder die Kirche linker. Aber schon seit den 60er, 70er Jahren denke die katholische Kirche globaler, da gebe es in der Politik gerade eine andere Entwicklung. „In der Politik geht der Trend derzeit stärker zum Nationalen, zur Selbstbehauptung“, sagte Marx. „Damit greift eine Sichtweise um sich, die nicht die unsere ist.“ (afp/so)



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