Kardinal Marx zieht rote Linie zur AfD

Kardinal Marx mahnt vor dem Rede- und Diskussionstil von „Scharfmachern und Fundamentalisten“. Zur AfD sollte die katholische Kirche eine rote Linie ziehen.
Von 17. Januar 2017

Kardinal Reinhard Marx hat Christen vor zu viel politischem Engagement für die AfD gewarnt. Es gebe eine gewisse Bandbreite, „aber es gibt auch eine rote Linie“, mahnt der Vorsitzende der Deutschen Bischhofskonferenz. Man dürfe auch nicht „den Stil von Scharfmachern und Fundamentalisten übernehmen“, sagte der Erzbischof von München und Freising Marx zu den „Nürnberger Nachrichten“.

Wo die rote Linie zu ziehen sei, konkretisierte Marx für die katholische Kirche:  „Bei Ausländerfeindlichkeit, Verunglimpfung anderer Religionsgemeinschaften, bei einer Überhöhung der eigenen Nation, bei Rassismus, Antisemitismus, bei Gleichgültigkeit gegenüber der Armut in der Welt, auch bei der Art und Weise, wie wir miteinander reden.“

Ein Christ kann eigentlich nicht dabei sein, wo grob vereinfacht wird, wo Parolen zur Feindschaft beitragen, so Marx weiter. Ohne konkrete Parteien oder Inhalte zu benennen meint der Kardinal: „Letztendlich bestimmen die Parteien durch Personen und Programme ihre Nähe zur Kirche.“

Kardinal Marx für „verbale Abrüstung im Netz“

Gleichzeitig fordert Marx eine verbale Abrüstung im Netz. In jeder politischen Auseinandersetzung müsse es fair zugehen. Auf die Bundestagswahl gerichtet wünscht sich Marx einen öffentlichen Diskurs. Bezogen auf den Wahlkampf von Trump sagt Marx: „Wenn etwa über Kurznachrichten auf Twitter große Politik gemacht wird, da setze ich doch große Fragezeichen.“

Zur schärferen Tonlage in öffentlichen Diskursen gefragt, sagt Marx, die Kommunikation sei „spannungsvoller geworden“. Oft komme kein wirklicher Dialog zustande und Meinungen würden aufeinanderprallen. „Umso wichtiger ist es, dass man einen klaren Kopf behält, Dinge nicht schönredet, nüchtern hinschaut, analysiert und gemeinsam den Weg in die Zukunft geht“, so Marx.



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