Katar: 4.000 Kühe in die Wüste geflogen – Unternehmer überlistet Saudi-Blockade

Mit 4.000 eingeflogenen Kühen ist dieser katarische Unternehmer sicher neuer inoffizieller Rekordhalter für die größte Rinderluftbrücke: Er scheute für die Transporte aus Australien und den USA keine Mühe und Kosten.
Titelbild
Ein Rindertransport per Flugzeug. Symbolfoto.Foto: ALAIN JOCARD / AFP / GettyImages
Von 15. Juni 2017

Es dürfte sich um die größte Rinderluftbrücke der Geschichte handeln. Ein Katarischer Bauunternehmer umging die Blockade Katars und flog für acht Millionen Dollar 4.000 Kühe nach Katar. Damit dürfte der Milchnachschub für Katar gesichert und ein weiteres Loch im Versorgungsengpass des Landes geschlossen sein. Dies berichtet „N-TV“.

Dazu buchte der Unternehmer Moutaz Al Khayyat insgesamt 60 Flugzeuge von Qatar Airways, um die jeweils rund 600 Kilo schweren Tiere aus den USA und Australien einzufliegen.

Der Bauunternehmer hatte dazu die Voraussetzungen: Unter seiner Aufsicht entstand Katars größtes Einkaufszentrum. Gleichzeitig betreibt er Landwirtschaft als Produzent von Schafsmilch und Fleisch. Er produziert auf einem Landstück nördlich von Doha, das 70 Fußballfelder groß ist.

Türkei und Iran springen ein

Ohnehin scheint die Versorgungslage weit weniger kritisch, als allgemein erwartet wurde. Schnell wurden neue Lieferwege gefunden, nicht nur für Lebensmittel, sondern auch für Baustoffe und andere Dinge.

Milchprodukte kommen größtenteils aus der Türkei. Deren Staatschef Erdogan kritisiert Saudi-Arabien und dessen Verbündete. Erdogan nannte die Isolierung Katars ein „Todesurteil“.

Zugleich liefert der Iran Obst und Gemüse. Dieses Wochende schickte das Land 460 Tonnen Lebensmittel, hauptsächlich Früchte und Gemüse nach Katar. 90 weitere Tonnen an Lebensmitteln kamen per Luftfracht. Zudem wurde weitere Unterstützung durch den Iran zugesagt.

Blockade durch Saudis seit einer Woche

Vor eine Woche beendeten Golfstaaten auf Initiative von Saudi-Arabiens ihre diplomatischen Beziehungen zum kleinen, aber reichen Katar. Der Luftverkehr wurde gestoppt und die Grenzen geschlossen. Danach war zunächst unklar, wie es mit der Versorgung von Katar weitergehen würde.

Nun bezeichnete der katarische Finanzminister Ali Sherif al-Emadi die Situation in einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC trotz des großen Drucks als „sehr komfortabel“. Es gebe keine ernsthaften Auswirkungen auf die Versorgung mit Lebensmitteln oder anderen Gütern.

Siehe Hintergründe:

Geopolitisches Kalkül hinter Katar-Hilfe: Iran und Türkei

Wurde Katar zu mächtig? Der Kampf um den Flüssiggas-Weltmarkt



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