Keine Grenzkontrollen: Abgelehnte Asylbewerber aus Skandinavien werden täglich und in steigender Zahl in Deutschland aufgegriffen

Im Jahr 2018 hat sich die Zahl der Aufgriffe illegaler Einwanderer aus Skandinavien zu 2017 verdoppelt. Die Dunkelziffer der illegalen Grenzübertritte liegt vermutlich noch höher, erklärt die Bundespolizei.
Titelbild
Zwischen Puttgarden auf der Insel Fehmarn (Schleswig-Holstein) und Rødbyhavn in Dänemark besteht eine Fährverbindung, überl die illegale Einwanderer leicht nach Deutschland gelangen.Foto: iStock
Epoch Times2. Januar 2019

Die Bundespolizei in Schleswig-Holstein greift immer mehr illegale Migranten auf, deren Asylanträge in den skandinavischen Ländern abgelehnt wurden. Durch die Flucht nach Deutschland wollen sie einer Abschiebung entgehen. Nach Angaben der „Kieler Nachrichten“ habe sich die Zahl der Rückkehrer in Kiel, Puttgarden und Lübeck innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt.

1.500 Migranten sollen bis Mitte Dezember 2018 in Kiel, Lübeck und dem Fährhafen Puttgarden durch die Bundespolizei aufgegriffen worden sein, berichtet die Zeitung. 2017 waren es 620 Flüchtlinge, die in den Seehäfen aufgegriffen wurden. Zu den Zahlen wollte Gerhard Stelke von der Bundespolizei-Inspektion Kiel keinen Kommentar abgeben. Allerdings erklärte er:

Es vergeht kein Tag, an dem es keine Aufgriffe von Skandinavien-Rückkehrern gibt.“

So wurden im November fünf Migranten bei einer Schwerpunktkontrolle auf Fehmarn binnen acht Stunden entdeckt. Hochgerechnet wären dies 15 Personen pro Tag – allein in Puttgarden.

„Zum einen gibt es bei uns keine Grenzkontrollen wie in Bayern, zum anderen fehlt uns das notwendige Personal für umfangreichere Stichproben in Häfen, Zügen und Fernbussen“, sagt Dirk Stooß von der Gewerkschaft der Polizei (GdP).

Dass die Zahl der Aufgriffe von Migranten im Norden deutlich gestiegen ist, sei ein sicheres Indiz dafür, dass die Dunkelziffer von Flüchtlingen, die illegal nach Schleswig-Holstein gelangen, sehr viel höher sein dürfte.

Frust bei den Bundespolizisten

Auslöser des verstärkten Zuzugs sei die verschärfte Einwanderungspolitik Schwedens, schreiben die „Kieler Nachrichten“. Dort würden immer mehr Migranten abgelehnt. Gleichzeitig fordere man sie auf, das Land zu verlassen.

„Aus Angst vor Abschiebungen in die Heimat, aber auch wegen des Handgelds, das die Behörden in Schweden angeblich zahlen, treten viele abgelehnte Asylbewerber eiligst den Rückweg nach Deutschland an“, berichtet ein Bundespolizist und spricht von großer Frustration seiner Kollegen.

Egal, ob die ‚Flüchtlinge‘ bereits registriert sind oder nicht, das Einzige, was uns bleibt, ist, die Personen aufzufordern, sich in der Erstaufnahme in Neumünster oder bei der Ausländerbehörde ihres Registrierungsortes zu melden.“

Dort tatsächlich ankommen würden aber nur die wenigsten illegalen Migranten. Der größte Teil taucht einfach unter, versucht zu Angehörigen oder Freunden in andere Bundesländern zu gelangen oder zieht weiter nach Frankreich oder Spanien, so die „Kieler Nachrichten“. (er)



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