Keine Rückstände von Dioxin in Rußpartikeln nach Chemieunglück von Leverkusen gefunden

Einer ersten Analyse zufolge sind keine Rückstände von Dioxin oder dioxinähnlichen Stoffen nach dem Großbrand in Leverkusen gefunden worden.
Titelbild
Leverkusener warten nach der Explosion im Chempark auf die Ergebnisse von Umwelt-Analyse.Foto: Chempark/Currenta GmbH/dpa
Epoch Times3. August 2021

In den Rußpartikeln, die nach dem Chemieunglück von Leverkusen mit mindestens fünf Toten über dem Stadtgebiet niedergingen, sind einer ersten Analyse zufolge keine Rückstände von Dioxin oder dioxinähnlichen Stoffen gefunden worden. „Im Gegensatz zu den Befürchtungen sind keine kritischen Werte an Dioxin und PCB gefunden worden“, sagte Ulrich Quaß vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) am Freitag in Leverkusen.

Der Wert des Dioxins sei unter der Messgrenze geblieben. Bei PCB wurden sehr geringe Mengen gemessen, die die Bewertungsgrenzen unterschritten. Die Schadstoffbelastung der Proben sei nur gering.

Laut Lanuv deuteten die Ergebnisse darauf hin, dass die Stoffe, die bei dem Brand freigesetzt wurden, „nur ein geringes Dioxin-Bildungspotenzial“ hatten. Offenbar seien die Reaktionsbedingungen in der Verbrennung nicht geeignet gewesen, die Bildung von Dioxin oder PCB zu unterstützen. Sie könnte sogar gehemmt worden sein. Luftmessungen am Dienstag hätten auch bei anderen brandüblichen Stoffen keine Auffälligkeiten ergeben.

Die Behörde kündigte an, weitere Tests vornehmen zu wollen, um herauszufinden, ob und welche weiteren bisher unbekannten Stoffe in die Umgebung getragen wurden. Bis zu einer vollständigen Klärung, ob und welche Stoffe durch die Rauchwolke transportiert wurden, riet das Lanuv zur weiteren Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen im Stadtgebiet sowie in Leichlingen und Opladen.

Rußpartikel sollten demnach nicht in Wohnräume getragen werden. Das Amt empfahl, Schuhe vor der Haustür abzustellen. Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten solle vorsichtshalber nicht gegessen werden. Verunreinigte Flächen sollten zudem nicht angefasst oder selbst gereinigt werden.

Unterdessen ging die Suche nach den zwei weiterhin vermissten Mitarbeitern weiter. Mindestens fünf Menschen kamen am Dienstagvormittag bei der Explosion mit anschließendem Großbrand in Leverkusen ums Leben. 31 weitere wurden verletzt, davon einer schwer. Laut Werksleitung ereignete sich die Explosion im Tanklager der Sondermüllverbrennungsanlage des Chemieparks, in der Produktionsrückstände der dort ansässigen Firmen gesammelt und entsorgt werden.

Drei Tanks mit organischen Lösungsmitteln gerieten in Brand. Darin befanden sich nach ersten Schätzungen der Betreiber 600.000 bis 900.000 Liter Lösungsmittel. Die Betreiber des Chemieparks erklärten, dass sie keine Hoffnung mehr haben, die Vermissten lebend zu finden. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion