Kinder sollten Kriegsszenen mit türkischen Fahnen nachstellen – Ministerium: Bund fördert keine Ditib-Projekte mehr

Die Bundesregierung fördert keine Projekte mehr, die in der Trägerschaft des türkischen Moscheeverbands Ditib liegen. Der Verband war unter anderem in die Kritik geraten, weil Kinder in einigen Ditib-Gemeinden in Uniformen und mit türkischen Fahnen Kriegsszenen nachspielen sollten.
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DITIB-Merkez Moschee in Duisburg.Foto: Friedemann Vogel/Getty Images
Epoch Times30. August 2018

Die Bundesregierung fördert aktuell keine Projekte mehr, die in der Trägerschaft des umstrittenen türkischen Moscheeverbands Ditib liegen.

Es „wurde die Ditib betreffende Förderpraxis überprüft“, teilte ein Sprecher des Innenministeriums am Donnerstag in Berlin mit. „Seit 2017 wurden keine neuen Anträge auf Förderung von Projekten in alleiniger Trägerschaft der Ditib vom Bund bewilligt.“

Der Moscheeverband mit Sitz in Köln untersteht der Aufsicht des Präsidiums für Religionsangelegenheiten (Diyanet) in Ankara. Die Ditib war zuletzt unter anderem in die Kritik geraten, weil Kinder in einigen Ditib-Gemeinden in Uniformen und mit türkischen Fahnen Kriegsszenen nachspielen sollten. Außerdem waren einige Imame einer Aufforderung der türkischen Generalkonsulate nachgekommen, Informationen über Anhänger der Bewegung des in den USA lebenden türkischen Predigers Fethullah Gülen zu sammeln.

In den vergangenen Jahren hatte Ditib aus verschiedenen staatlichen Töpfen Geld erhalten, vor allem über die Förderung im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes und das beim Familienministerium angesiedelte Programm „Demokratie leben!“. Ein Ziel dieser Projekte war es, einer Radikalisierung muslimischer Jugendlicher vorzubeugen.

Der CDU-Innenexperte Christoph de Vries sagte der „Bild“-Zeitung (Donnerstag): „Wer Nationalismus verbreitet, Hass gegen Christen, Juden oder Menschen ohne Glaubensbekenntnis verbreitet und hier im Auftrag der türkischen Regierung spioniert, kann kein Partner im Kampf gegen religiösen Extremismus in Deutschland sein.“

Unterdessen traf der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, mit Innenminister Horst Seehofer (CSU) zu einem Meinungsaustausch zusammen. In dem Gespräch am Mittwoch ging es nach ZMD-Angaben „um die Institutionalisierung des Islam in Deutschland, nachhaltige Bekämpfung des Extremismus und Ideologien und eine Kultur des Zusammenhaltes und Toleranz in unserem Land“.

CSU-Chef Seehofer hatte im Frühjahr mit der Äußerung, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, eine Debatte losgetreten und damit auch Kanzlerin Angela Merkel widersprochen. (dpa)



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