Kinderärzte: Affenpocken weniger ansteckend als Corona

"Kinder gehörten definitiv nicht zu denjenigen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko", sagt Dr. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte.
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Nach Aussage von Kinderärzten besteht keine Grund zur Sorge, dass sie sich mit Affenpocken infizieren könnten.Foto: Andreas Rentz / Getty Images
Epoch Times24. Mai 2022

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Kinderärzte haben eine „Panikmache“ bei den Affenpocken beklagt. Das Affenpocken-Virus sei „weit weniger ansteckend als Corona“ und werde fast ausschließlich durch „engen Körperkontakt und Körperflüssigkeiten“ übertragen, sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Dr. Thomas Fischbach, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstagsausgabe). Die registrierten Fälle seien „vorwiegend auf sexuelle Kontakte unter Männern“ zurückzuführen. „Kinder gehören daher definitiv nicht zu denjenigen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko.“

„Es ist extrem unwahrscheinlich, dass sich in der momentanen Lage in Europa Kinder mit Affenpocken anstecken“, sagte auch der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, Tobias Tenenbaum, der Zeitung. „Es sind auch keine Fälle bekannt, in denen sich Affenpocken in Europa innerhalb von Familien ausgebreitet haben. Daher brauchen sich Eltern aktuell keine Sorgen zu machen.“

Tenenbaum zufolge hätten Berichte über eine besondere Gefährdungslage für Kinder „derzeit keine Datengrundlage“. Fischbach betonte, dass es in Deutschland bislang keine Daten über schwere Verläufe einer Affenpocken-Infektion bei Kindern gibt, und dass Daten aus Afrika wegen der schlechteren allgemeinen Gesundheitslage dort nicht direkt auf hiesige Verhältnisse übertragen werden könnten.

Unter Erwachsenen erwartet Tenenbaum auch keine größere Affenpocken-Ausbreitung. „Die Gefahrensituation ist gering, weil das Virus nur durch engen Körperkontakt, also über Körperflüssigkeiten oder Krusten, weitergegeben wird und nicht durch Tröpfcheninfektion wie Niesen, Husten oder Sprechen.“ Wegen der coronabedingten Wachsamkeit werde es gelingen, die Kontaktpersonen der Infizierten rasch zu identifizieren. „Da kommt wahrscheinlich keine neue Epidemie auf uns zu“, sagte er.

Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sprach die Risikogruppen konkret an:

(afp/sua)



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