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Koalition der Willigen

„Klare Stopp-Signale“: Union kritisiert Faeser-Pläne zu EU-Asylpolitik

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Zentrale Aufnahmestelle für Flüchtlinge in Berlin (Symbolbild).

Foto: Sean Gallup/Getty Images

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Lesedauer: 1 Min.

Die Union hat die Ankündigung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kritisiert, in der EU-Flüchtlingsfrage gemeinsam mit einigen anderen Ländern eine „Koalition der aufnahmebereiten Mitgliedstaaten“ zu schmieden.
„Oberste Priorität für eine deutsche Innenministerin muss jetzt sein, klare Stopp-Signale zu senden und keine neuen Einladungen zu verteilen“, sagte der CDU-Innenexperte Christoph de Vries der „Bild“-Zeitung vom Montag. Deutschland habe „viele Jahre die größten humanitären Lasten in Europa getragen“.
Faeser hatte am Freitag gesagt, die Lage etwa an der Grenze zu Belarus zeige, dass die EU „ein effizientes und krisenfestes Asylsystem“ brauche. Deutschland könne sich vorstellen, „auf dem Weg zu einem gemeinsamen funktionierenden EU-Asylsystem mit einer Koalition der aufnahmebereiten Mitgliedstaaten voranzugehen“.
„Mit Alleingängen einiger weniger Staaten lässt sich das Problem der Migration nicht lösen“, sagte der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber „Bild“. Faeser solle „mehr Energie auf das Zusammenarbeiten in Europa aufwenden als auf das Spalten Europas.“
Die EU-Asylreform ist seit Jahren blockiert. Länder wie Ungarn oder Polen lehnen eine Verteilung ankommender Migranten und Flüchtlinge auf alle EU-Staaten kategorisch ab. Pläne für eine „Koalition der Willigen“ waren auch von Faesers Vorgängern Horst Seehofer (CSU) und Thomas de Maizière (CDU) in unterschiedlichen Varianten unterstützt worden – konnten die Blockade aber nicht aufbrechen.
Unterstützung für derartige Pläne gibt es aber weiter auch bei den Grünen. „Eine Koalition der Willigen ist da der einzige Ausweg“, sagte der Vorsitzende des EU-Ausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter, der Nachrichtenagentur AFP. (afp/dl)

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