Klöckner und Spahn verweisen erneut auf Gefahren durch Antibiotika in Tiermast

Landwirtschaftsministerin Klöckner hat erneut auf die Gefahren durch den verbreiteten Antibiotika-Einsatz in der Geflügelmast hingewiesen. Die Geflügelwirtschaft soll nun innerhalb von zwei Monaten eine Strategie dagegen vorlegen.
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Hühnerfram.Foto: iStock
Epoch Times18. Juli 2019

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) haben erneut auf die Gefahren durch den verbreiteten Antibiotika-Einsatz in der Geflügelmast hingewiesen.

Die Geflügelwirtschaft solle innerhalb von zwei Monaten eine Strategie vorlegen, wie dieser verringert werden könnte, teilte das Landwirtschaftsministerium am Donnerstag nach einem Treffen mit Branchenvertretern vom Vortag mit. Daran war auch das Gesundheitsministerium beteiligt.

Die von der Branche geforderte Strategie soll laut Landwirtschaftsministerium „Maßnahmen mit zeitlich verbindlichen Stufen enthalten, die zu einer signifikanten Reduktion des allgemeinen Antibiotikaeinsatzes sowie insbesondere des Einsatzes von Reserveantibiotika führt“. Fachleute der beiden beteiligten Ministerien sollten die Vorschläge dann bewerten und auf ihre Wirksamkeit hin prüfen, hieß es weiter.

Jede Anwendung von Antibiotika kann die Entwicklung von Resistenzen nach sich ziehen. Den Einsatz bei Mensch und Tier müssen wir auf das absolut notwendige Maß reduzieren“, forderte Klöckner in Berlin.

Ähnlich hatte sie sich bereits vor einigen Wochen geäußert. Auch Spahn erklärte, es sei „unabdingbar, dass in der Tierzucht der Gebrauch von Antibiotika weiter reduziert wird“. Hier bestehe „in einigen Bereichen Nachholbedarf“. Die Grünen haben Klöckner wiederholt Untätigkeit im Umgang mit dem Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft vorgeworfen.

Ärztevertreter hatten sich am Mittwoch massiv besorgt über den Einsatz von Antibiotika in der Fleischproduktion geäußert. Die dadurch ausgelösten Resistenzen können dazu führen, dass Antibiotika in der Humanmedizin nicht mehr wirken. Besonders problematisch ist daher der Einsatz von Reserveantibiotika in Mastbetrieben. Diese Medikamente kommen in Krankenhäusern dann zum Einsatz, wenn Patienten nicht auf eine Behandlung mit normalen Antibiotika ansprechen. Zur Vermeidung von Resistenzen werden Reserveantibiotika auch in der Humanmedizin nur möglichst sparsam eingesetzt.

Der Antibiotika-Einsatz in der Schweinemast ist zwar in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Bei Geflügel und bei Kälbern gab es jedoch nur wenig Veränderungen. Zudem ist bei Geflügel der Anteil der Reserveantibiotika besonders hoch. (afp)



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