Koalition verständigt sich auf Maßnahmenpaket zur Energie- und Klimapolitik

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Eine Windkraftanlage im Betrieb.Foto: iStock
Epoch Times22. Juni 2021

Nach langem Ringen haben sich Union und SPD auf ein Maßnahmenpaket für Klimaschutz und Energiewende verständigt.

Die Neuregelungen vor allem zur Energiepolitik sollen zusammen mit der Reform des Klimaschutzgesetzes am Donnerstag vom Bundestag beschlossen werden. Ziel ist, insbesondere den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben.

Ausschreibungsmengen für Solaranlagen steigen

Laut einem noch inoffiziellen Papier, das der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag (15. Juni) in Berlin vorlag, sollen für das kommende Jahr die Ausschreibungsmengen für neue Windkraftanlagen an Land um 1,1 Gigawatt auf vier Gigawatt und für Solaranlagen um 4,1 Gigawatt auf sechs Gigawatt angehoben werden.

Erleichtert werden soll auch das Repowering vorhandener Anlagen. So sollen in Genehmigungsverfahren bestehende Belastungen durch die Altanlage mit berücksichtigt werden.

„Uns ist wichtig, dass bereits vorhandene Windstandorte mit modernster Anlagentechnik genutzt werden können, denn auf diese Weise kann deutlich mehr Strom auf gleicher Fläche erzeugt werden“, heißt es in dem Text, auf den sich Fachpolitiker der Koalitionsfraktionen am Montag verständigt hatten.

Vereinfacht werden sollen auch Regelungen für neue Photovoltaikanlagen „im agrarwirtschaftlichen Bereich“ sowie für Stromspeicher. Gemeinden sollen sich leichter an Solaranlagen beteiligen können.

Regenerativ erzeugter Wasserstoff von EEG-Umlage befreit

Weitere Maßnahmen betreffen den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft. Regenerativ erzeugter Wasserstoff soll von der EEG-Umlage befreit werden. Änderungen der Carbon-Leakage-Verordnung sollen besonders kleine und mittlere Unternehmen beim Emissionshandel entlasten.

Beschlossen wurde zudem eine Klausel, wonach bei der Erarbeitung von Klimaschutzprogrammen „künftig auch stärker die Auswirkungen auf die Wirtschaftsstruktur und Beschäftigung berücksichtigt“ werden sollen.

SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch sprach von einer „Brücke“ in die nächste Legislaturperiode für einen schnelleren Ausbau von Solar- und Windkraft. Dabei werde die Novelle des Klimaschutzgesetzes „die entscheidende Basis für künftige Regierungen sein“.

Hier wurde die Verschärfung der deutschen Emissionsziele auf minus 65 Prozent bis 2030 und minus 88 Prozent bis 2040 sowie Treibhausgasneutralität bis spätestens 2045 bekräftigt.

Unions-Fraktionsvize Stracke: „Deutschland setzt sich überaus ambitionierte Klimaziele.“

„Die Koalition steckt den Kurs in Richtung Klimaneutralität 2045 ab“, erklärte Unions-Fraktionsvize Stephan Stracke (CSU). Der Weg für das neue Klimaschutzgesetz sei „frei“.

„Deutschland setzt sich überaus ambitionierte Klimaziele.“ Diese müssten fortlaufend mit den europäischen Klimaschutzinstrumenten abgeglichen und „wenn erforderlich“ angepasst werden.

Keine konkreten Aussagen gibt es in dem Koalitionspapier zur Weiterentwicklung der nationalen CO2-Bepreisung für die Sektoren Gebäude und Verkehr. „Der Brennstoffemissionshandel entfaltet mit seinem ambitionierten Preispfad eine Signalwirkung für Wirtschaft und Verbraucher“, heißt es lediglich. (afp)



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