Kommt ein 49-Euro-Ticket? Bund und Länder beraten

Für die sommerlichen Schnäppchentickets für Busse und Bahnen soll es einen Nachfolger geben. Doch Bund und Länder sind noch nicht einig. Nun gehen die Beratungen weiter. Es geht immer noch ums Geld.
Titelbild
9-Euro-Ticket.Foto: Leonhard Simon/Getty Images
Epoch Times12. Oktober 2022

Bund und Länder ringen um eine Nachfolge für die 9-Euro-Tickets im Nahverkehr. Dabei gilt ein Ticket für 49 Euro im Monat als eine mögliche Option. Entscheidungen darüber gab es aber noch nicht. Finanzierungsfragen waren nicht geklärt. Als offen gilt, ob es am Mittwoch und Donnerstag bei Beratungen der Verkehrsminister der Länder mit Bundesminister Volker Wissing (FDP) in Bremerhaven eine Einigung gibt.

Die Vorsitzende der Länder-Ressortchefs, Bremens Senatorin Maike Schaefer (Grüne), sagte der Deutschen Presse-Agentur, mehrheitlich hätten sich die Länder vorab in einer Arbeitsgruppe für ein mögliches 49-Euro-Ticket ausgesprochen. Auch sei diskutiert worden, wann und wie solch ein Ticket gangbar gemacht werden könne.

Bei der Konferenz werde man sich aber auch mit einer dringend nötigen Erhöhung der Regionalisierungsmittel und einer Mitfinanzierung des Bundes für die hohen Energiepreise befassen.

Ziel: Hoher Anteil von Neukunden

In einem Eckpunktepapier einer Arbeitsgruppe zur Konferenz heißt es, das Ticket solle zum Start für den Preis von 49 Euro im Jahresabo erhältlich sein. Dieser Startpreis führe zu einem „hohen Anteil von Neukunden“ und habe angeblich eine „hohe Klimawirkung“. Das Ticket solle bundesweit gültig sein. Das Papier lag der Deutschen Presse-Agentur vor, zuerst berichteten die „Rheinische Post“ und das Portal „The Pioneer“ darüber. Auf Spitzenebene gibt es nach dpa-Informationen noch keine Einigung über ein 49-Euro-Ticket oder ein anderes Modell.

Das millionenfach gekaufte 9-Euro-Ticket hatte im Juni, Juli und August für je einen Monat bundesweit Fahrten in Bus und Bahn ermöglicht.

Die Länder wollen auch wegen gestiegener Energiekosten generell mehr Geld vom Bund zur Finanzierung des Nahverkehrs. Mitte September hatten sie beschlossen, erst über eine Nachfolgeregelung zu entscheiden, wenn der Bund mit einem Angebot auf ihre Forderungen eingeht.

Die Länder wollen eine Erhöhung der sogenannten Regionalisierungsmittel um 1,5 Milliarden Euro von diesem Jahr an. Mit diesem Geld vom Bund bestellen die Länder Bahn- und Busverkehre bei den Verkehrsanbietern. Zusätzlich soll der Bund die Mittel 2022 und 2023 aufgrund der gestiegenen Energiepreise jeweils um 1,65 Milliarden Euro erhöhen.

Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die Regierungschefs der Länder hatten sich in der vergangenen Woche nicht in Finanzfragen einigen können. Die Ampel-Koalition hatte sich bereit erklärt, für ein dauerhaftes bundesweites Nahverkehrsticket jährlich 1,5 Milliarden Euro extra zu geben, wenn die Länder mindestens den gleichen Betrag beisteuern. Ziel sei ein Preis zwischen 49 und 69 Euro im Monat. Regulär kommen aus Berlin in diesem Jahr Regionalisierungsmittel von 9,4 Milliarden Euro, dazu noch eine Milliarde aus einem anderen Topf. (dpa/red)



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