Kommunale Spitzenverbände: Brücken schlagen statt Wirtschaftssystem angreifen

Der Wohlstand in Deutschland werde "maßgeblich von unserer offenen Gesellschaft in einem gemeinsamen Europa getragen", hieß es seitens des Städtebunds. Eine erstarkte AfD würde dies behindern, hieß es weiter.
Titelbild
Die Glienicker Brücke zwischen Potsdam und Berlin.Foto: iStock
Epoch Times20. Januar 2019

Der Deutsche Städtetag und der Städte- und Gemeindebund haben mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen vor einem Erstarken der AfD gewarnt. In der politischen Auseinandersetzung müsse deutlich herausgestellt werden, „dass der Wohlstand in Deutschland maßgeblich von unserer offenen Gesellschaft in einem gemeinsamen Europa getragen wird“, sagte Städtebund-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem „Handelsblatt“. Das werde viel zu wenig beachtet.

Mit dem von der AfD vertretenen Motto „Grenzen dicht –– wir können alles national lösen“ würden die Deutschen jedenfalls „gravierende Wohlstandsverluste und einen enormen Bedeutungsverlust auf internationaler Ebene bei wichtigen Themen wie Klimaschutz oder Migration erleiden“.

Die Populisten betreiben mit ihrer nationalen Fokussierung einen Angriff auf das erfolgreiche deutsche Wirtschaftssystem“, so Landsberg.

Der Städtebund-Hauptgeschäftsführer forderte „klare Signale“ gegen seiner Meinung populistische Strömungen. Die „bedauerlichen Wahlerfolge von Populisten“ seien zwar „ein Stück europäische Normalität“, die nun auch Deutschland erreicht habe, sagte er. Als dauerhaft gegeben sollte dieser Zustand aber nicht hingenommen werden. „Die Demokraten müssen geschlossen dagegenhalten und die populistischen Forderungen mit inhaltlicher Sachlichkeit zurückweisen“, so Landsberg weiter.

Städtetag tritt für Stadtgesellschaften ein

Ähnlich äußerte sich der Präsident des Deutschen Städtetages, Markus Lewe. „Gerade in unruhigen Zeiten, in denen Populismus und extreme Positionen zugenommen haben, müssen die konstruktiven politischen Kräfte Probleme lösen und so Verunsicherung begegnen“, sagte Lewe dem „Handelsblatt“.

Die deutschen Städte träten daher für Stadtgesellschaften ein, die von Offenheit, Toleranz, gelebter Demokratie und kultureller Vielfalt geprägt seien. „Das ist unser Kompass“, so Lewe.

Fremdenfeindlichkeit, Extremismus jeder Art und Antisemitismus dürfen keine Chance haben.“

Für die Europawahl, die Landtagswahlen, aber auch die zehn Kommunalwahlen in diesem Jahr mahnte der Städtetags-Präsident einen „fairen Wettstreit“ der Parteien und Bewerber an. „Demokratie lebt davon, dass um Positionen gerungen wird.“

In den Parlamenten würden Menschen gebraucht, die zu inhaltlicher Auseinandersetzung und zu einer sachorientierten Politik bereit seien. „Und Auseinandersetzung braucht Respekt vor dem Gegenüber“, so Lewe weiter. „Das sind Maßstäbe, die wir uns von Populisten nicht nehmen lassen werden.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion