Kraftwerk Staudinger: Niedrigwasser bedroht Kohlenachschub

Der niedrige Wasserstand im Rhein gefährdet den Kohlenachschub für das Kraftwerk Staudinger 5 im hessischen Großkrotzenburg. Möglicherweise muss der Energiekonzern Uniper in den nächsten Wochen deshalb die Stromproduktion dort drosseln. Das teilte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag in Düsseldorf mit. Auf dem Ad-hoc-Ticker der Energiebörse EEX berichtete das Unternehmen, aufgrund begrenzter Kohlevorräte könne es bis zum 7. September zu Unregelmäßigkeiten im Betrieb des 510-Megawatt-Kraftwerks kommen.

Das Kraftwerk Staudinger ist nach Unternehmensangaben das größte konventionelle Kraftwerk in Hessen. Aktuell wird allein der mit Steinkohle befeuerte Block 5 von Uniper am Strommarkt eingesetzt. Der mit Erdgas befeuerte Block 4 (622 Megawatt) werde durch den Netzbetreiber Tennet zur Netzstabilisierung und als Reservekapazität vorgehalten. Zusätzlich würden die Stadt Hanau und die Standortgemeinde vom Kraftwerk mit Fernwärme beliefert.

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) hatte erst am Mittwoch in Duisburg vor den schwierigen Bedingungen gewarnt. „Das aktuelle Niedrigwasser behindert in zunehmendem Maße die Güterschifffahrt in Deutschland.“ Die Schifffahrt zähle beim Transport von Kohle, Getreide, Futtermitteln, Baustoffen, Mineralöl, Containern und Industrie-Rohstoffen zu den „systemrelevanten Größen“, betonte der BDB.

Seit Wochen sinken die Wasserstände, insbesondere an Rhein, Elbe und Donau. Das führt dazu, dass Schiffe nur noch einen Teil der sonst üblichen Ladung mitnehmen können, um nicht auf Grund zu laufen. (dpa/mf)