Krawalle in Bautzen: Polizeigewerkschaft Sachsen äußert scharfe Kritik an Politik

Die gewaltsamen Angriffe durch vereinzelte Krawallmacher bei den sonst friedlichen Corona-Protesten in Bautzen am Montag haben Forderungen vonseiten der Politik nach sich gezogen, schärfer gegen die Demonstrationen vorzugehen. Anders dagegen Sachsens Polizeigewerkschaft. Sie fühlt sich von der Politik ausgenutzt und fordert, die Versammlungsbeschränkungen aufzuheben.
Titelbild
Polizeieinsatz bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Leipzig. Symbolbild.Foto: STRINGER/AFP via Getty Images
Epoch Times29. Dezember 2021

Mehrere Hundert Bürger demonstrierten am Montag gegen die Corona-Politik der Bundesregierung. Dabei kam es vereinzelt zu Ausschreitungen. Einige gewaltbereite Demonstranten bewarfen die Einsatzkräfte mit Flaschen und Böllern, wodurch zwölf Polizisten verletzt wurden. Der Großteil der Beamten erlitt ein Knalltrauma. Die Beamten setzten sich mit Reizgas und Schlagstöcken zur Wehr. Zwölf Einsatzfahrzeuge wurden beschädigt.

Oberbürgermeister will Demos verbieten

Oberbürgermeister von Bautzen, Alexander Ahrens (SPD), empörte sich über die massive Anfeindung und Gewalt gegenüber der Polizei und die Bilanz des Abends mit verletzten Polizisten und beschädigten Autos. In einer schriftlichen Stellungnahme vom Dienstag über die „MDR“ berichtet, forderte er die Demonstranten der Montagsdemos auf, sich von den Gewaltbereiten unter ihnen zu distanzieren.

Jeder Teilnehmer der Montagsdemos müsse sich spätestens jetzt fragen, mit wem er da mitmarschiere oder welchen „Gestalten“ er mit der Anmeldung von Demonstrationen eine Bühne biete, so der Bürgermeister. Außerdem verlangte Ahren vom zuständigen Ordnungsamt im Landratsamt, künftig solche Demonstrationen zu verbieten.

Linke fordert Verbot der „Freien Sachsen“

Die Linken-Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz forderte am Dienstag ein Verbot der Partei „Freien Sachsen“. Innenminister Roland Wöller (CDU) müsse handeln. Ein Verbot der Freien Sachsen löse das Problem zwar nicht, räumte sie ein. „Aber es kann Teil einer Lösung des Problems sein.“ Zugleich brauche es ein Umdenken der Polizeiführung, so die Linken-Politikerin.

Weiter kritisiert Köditz: Die Polizei sei bei den unerlaubten Demonstrationen am Montagabend in Ostsachsen unterbesetzt und überfordert gewesen. „Hier wird Bürgerkrieg geprobt. Sonst nix.“

In Sachsen sind derzeit laut Corona-Verordnung nur ortsfeste Versammlungen mit maximal zehn Teilnehmern erlaubt. Dies wird regelmäßig von Gegnern der Corona-Maßnahmen nicht eingehalten. An den Montagsdemos in Sachsen nehmen mitunter Tausende Demonstranten teil.

Gewerkschaft fühlt sich für politischen Kampf missbraucht

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hingegen äußerte scharfe Kritik an der Politik. Landeschef Hagen Husgen machte am Dienstag seine Vermutung darüber laut, die Polizei werde „als Ersatz des politischen Meinungsstreits missbraucht“.

Angesichts der sich Woche für Woche wiederholenden und ausweitenden Versammlungslagen und der sich daraus ergebenden Polizeieinsätze lässt uns das Gefühl nicht los, dass die Polizei als Ersatz des politischen Meinungsstreits missbraucht wird“, so der Landesvorsitzende der Polizeigewerkschaft Sachsen.

Gesellschaftliche Probleme ließen sich grundsätzlich nicht mit polizeilichen Mitteln lösen. Es dürfe nicht Aufgabe der Polizei sein, einen friedlich auf der Straße ausgeführten Meinungsstreit mit polizeilichen Mitteln zu stoppen, sagte Husgen gegenüber „MDR“.

Er fordert, die Aufhebung der Einschränkungen des Versammlungsrechts ab dem 10. Januar mit Auslaufen der Corona-Verordnung zu prüfen. Die sinkenden Infektionszahlen sollten dies rechtfertigen, so die Gewerkschaft.

Allein bei dem Einsatz in Bautzen nahm die Polizei die Personalien von fast 200 Personen auf. Sie erstattete 23 Strafanzeigen wegen Landfriedensbruchs und stellte 183 Ordnungswidrigkeiten wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung fest.

Polizeigewerkschaft für psychische Beeinträchtigungen

Wegen der vielen Proteste im Land gegen die Corona-Politik befürchtet die Gewerkschaft der Polizei psychische Beeinträchtigungen der Einsatzkräfte. „Die vielen Corona-Proteste sorgen für eine riesige Belastung für die Einsatzkräfte“, sagt der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Oliver Malchow, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Gerade Bereitschaftspolizisten würden von einem Einsatzgebiet ins nächste fahren. Häufig müssten sie sogar in ein anderes Bundesland. Da es bei diesen Protestzügen immer mehr gewalttätige Verläufe mit hoher Aggressivität auch gegen Einsatzkräfte der Polizei gebe, seien diese Einsätze äußerst belastend, betont Malchow.

Manuel Ostermann, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, nannte in der „Bild“-Zeitung den Personalmangel durch Stellenstreichungen als Hauptgrund für die Probleme. „Das fällt uns jetzt in allen Bereichen und somit auch bei den Corona-Maßnahmen auf die Füße.“ (nh)



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