Kretschmann zu Chemnitz: Verhindern, dass Zorn mehr Leute ansteckt

Baden-Württembergs Ministerpräsident sieht als Aufgabe der Politik, den „Aufwuchs“ des Zorns zu bremsen. Es gehe zunächst darum, „dass das nicht weitere Leute ansteckt“.
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Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times11. September 2018

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich betroffen über die rechtsextremen Ausschreitungen von Chemnitz geäußert. Es sei „in einem ganz vielfachen Sinn verstörend, dass da nicht getrauert wird, sondern dass man richtig die Sau rausgelassen hat – bis hin zu Hitlergrüßen“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Berlin bei einer Diskussionsveranstaltung. „Da merkt man, da ist was in unserer Zivilisation verrutscht.“

Die Aufgabe der Politik sieht Kretschmann darin, den „Aufwuchs“ des Zorns zu bremsen. „Erst mal werden wir das nicht wegbekommen“, sagte er. Es gehe zunächst darum, „dass das nicht weitere Leute ansteckt“. In Deutschland habe man historisch erlebt, wohin ein „unheiliger Zorn“ führe, der im „Furor“ ende.

Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck und Kretschmann diskutierten am Dienstag in der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin darüber, welche Antwort die Politik auf Polarisierung und Populismus geben soll.

Während Habeck für einen inhaltlichen Radikalismus plädierte, der die Grünen in die Offensive bringen und andere Parteien zum Antworten zwingen soll, sprach Kretschmann sich für „Maß und Mitte“ aus. „Wenn wir alle radikaler werden, wie finden wir nachher zusammen“, fragte er. Die Politik müsse stattdessen wieder von mehr Menschen als relevanter wahrgenommen werden. (dpa)



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