Kretschmer: Migranten kommen alle nach Deutschland – in das Land mit den attraktivsten Leistungen

Nach den Geschehnissen in Ellwangen mahnen Politiker einen schärferen Kurs in der Asylpolitik an. "Wir können nicht auf der einen Seite Entwicklungshilfe bezahlen, und auf der anderen nehmen diese Länder diese Leute nicht zurück," so der sächsische Ministerpräsident Kretschmer.
Epoch Times6. Mai 2018

Nach den Geschehnissen in Ellwangen mahnen Politiker einen schärferen Kurs in der Asylpolitik an.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer von der CDU forderte im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (F.A.S.), Herkunftsländern, die bei Abschiebungen nicht kooperieren, Entwicklungshilfe zu entziehen.

Abschiebungen scheiterten zumeist daran, dass die Ausreisepflichtigen von den Botschaften ihrer Heimatländer keine Papiere bekämen. „Wir können nicht auf der einen Seite Entwicklungshilfe bezahlen, und auf der anderen nehmen diese Länder diese Leute nicht zurück.“

Kretschmer strebt außerdem an, in ganz Europa Asylbewerbern nur noch Sachleistungen statt Geld zu geben, und zwar einheitlich. Damit könne das „Hopping“ zu den reichsten Staaten gestoppt werden.

„Es darf nicht mehr so sein, dass die Menschen sich das Land mit den attraktivsten Leistungen aussuchen können, und dann regelmäßig nur nach Deutschland kommen“, sagte Kretschmer der F.A.S. Auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann von der CSU sagte der F.A.S., Deutschland müsse „manchmal auch über die Entwicklungshilfe Druck auf Herkunftsländer“ machen.

Zugleich könne es Anreize für Staaten geben, die gut mitarbeiten. „Aber unkooperatives Verhalten darf nicht durch Entwicklungshilfe begünstigt werden.“ Herrmann kritisierte, dass Deutschland die höchsten Sozialleistungen in Europa zahle. Viele, die in Deutschland ankommen, seien schon vorher in Frankreich, Italien, oder in Österreich gewesen.

Herrmann gegenüber der F.A.S.: „Das ist eine krasse Fehlsteuerung.“ Joachim Stamp, FDP-Integrationsminister in Düsseldorf, schlägt gegenüber der F.A.S. vor: Wer schon viele Jahre hier lebt, soll einen Aufenthaltstitel bekommen. Das gilt für jene, die gut integriert sind und keine Straftaten begangen haben. Ziel ist die Einbürgerung.

Stamp: „Es kann nicht sein, dass wir so viel Energie darauf verwenden, gut integrierte Familien abzuschieben, und chaotische, alleinreisende Männer, die den Kommunen auf der Nase herumtanzen wie in Ellwangen, die werden wir nicht los.“ Das, so Stamp, sei „humanitär nicht in Ordnung und volkswirtschaftlich dämlich“. (dts)

Weitere Artikel:

Haseloff fürchtet Folgen von Ellwangen: Die Bürger verlieren das Vertrauen in den Staat

Flüchtling in Ellwangen widerspricht Polizei: „Niemand hat die Polizisten angegriffen“

Hauptkommissar Martin Hess MdB: Ellwangen zeigt Versagen der Politik und Fehlverhalten der Polizeiführung

„Sie sind entlassen“: Dem Offenbarungseid von Ellwangen muss der Rücktritt der ganzen Regierung folgen!

Ellwangen: Unruhestifter ist in Polizeigewahrsam – und muss nicht in Abschiebehaft



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion