Kretschmer bleibt bei seiner Einladung an Putin: Im Osten gibt es eine eigene Meinung zum Thema Russland

Sachsens Ministerpräsident (CDU) hat die Kritik an seiner Haltung zu den Sanktionen gegen Russland zurückgewiesen. Im Osten gebe es eine eigene Meinung zum Thema Russland. Kretschmer hatte sich mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin getroffen und ihn nach Dresden eingeladen.
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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer trifft Russlands Präsidenten Wladimir Putin im Rahmen des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg.Foto: Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Epoch Times10. Juni 2019

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat die Kritik an seiner Haltung zu den Wirtschaftssanktionen gegen Russland zurückgewiesen. „Nach fünf Jahren Sanktionen sehen wir auch die vielen Tatbestände der Umgehung, die möglich sind“, sagte er dem Sender MDR am Sonntag.

„Das muss auch in dieser Debatte offen angesprochen werden.“ Im Osten gebe es „eine eigene Meinung zum Thema Russland“, hieß es auf Kretschmers Twitter-Account mit Verweis auf das Interview.

Kretschmer war am Freitag zum Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg gereist. Er hatte dort unter anderem den russischen Staatschef Wladimir Putin getroffen und ihn nach Dresden eingeladen.

Dazu schrieb er im Internetdienst Twitter, Russland sei ein „strategisch wichtiger Partner“. Für eine bessere Beziehung „brauchen wir ein Ende der Sanktionen“. Diese waren im Zuge des Ukraine-Konflikts und der Annexion der Krim verhängt worden waren.

Kretschmer: Die neuen Bundesländer haben eine eigene Meinung

Wer sich jetzt „mit sehr erhobenem Zeigefinger“ zu Wort melde, sollte zur Kenntnis nehmen, dass es in den neuen Bundesländern eine eigene Meinung zur Frage der Sanktionen gebe, „die gleichberechtigt neben anderen steht“, sagte Kretschmer dem MDR.

Er habe in Russland auch das Thema Ukraine angesprochen und betont, dass eine Befriedung des Konflikts nötig sei. „Aber wir wollen, dass die Sanktionen so schnell wie möglich enden.“

Kretschmers Haltung hatte ihm am Wochenende Kritik eingebracht. So sagte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer der „Bild am Sonntag“, die Sanktionen gegen Russland seien die „Reaktion auf das völkerrechtswidrige Verhalten der russischen Regierung auf der Krim und in der Ostukraine“. Solange sich am russischen Verhalten dort nichts ändere, gebe es auch „keinen Spielraum für eine Änderung in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit“.

Der ehemalige CDU-Europapolitiker Elmar Brok sagte der Online-Ausgabe der „Bild“: „Wir können von Glück sprechen, dass Ministerpräsidenten nicht die Außenpolitik bestimmen.“ Würde Putin das Völkerrecht einhalten, wären Sanktionen nicht nötig. (afp)



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