Kritik an FDP-Kandidatin mit Hijab – Kubicki: Wer eine muslimische FDP-Politikerin verunglimpft „soll sich zum Teufel scheren“

Das Wahlplakat einer FDP-Kommunalpolitikerin mit Kopftuch, erregt die Gemüter. Nach der Veröffentlichung des Sujets auf Facebook folgte eine Flut kritischer Kommentare. Mehrere FDP-Politiker stellen sich hinter sie.
Epoch Times30. März 2018

Ein bei Facebook veröffentlichtes Wahlplakat einer FDP-Kandidatin mit Kopftuch, erhitzt die Gemüter.

Aygül Kilic tritt am 6. Mai in Neumünster (Schleswig-Holstein) zur Kommunalwahl an. Letzten Samstag veröffentlichte die Neumünsterin, die als sozialpädagogische Assistentin in einem Kindergarten tätig ist, ihr Wahlplakat bei Facebook.

Auf dem Plakat trägt die 50-Jährige einen weißen Hijab. Der Schleier soll, so schreibt die „Welt“, die Religiösität als auch die Weiblichkeit seiner Trägerin betonen. Als Kopfbedeckung für eine Kommunalpolitikerin scheint er jedoch nicht wenigen Menschen absolut unpassend zu sein. Dies zeigen die Kommentare nach der Veröffentlichung des Plakates.

Laut Reinhard Ruge, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion, war auch eine Flut von Kommentaren dabei die „an Geschmacklosigkeit kaum noch zu unterbieten sind“.

FDP-Politiker verteidigen ihre Parteikollegin

Für Frau Kilic gelte als FDP-Mitglied und Muslimin „das Grundrecht der Religionsfreiheit“, so Heiner Garg Vorsitzender der Schleswig-Holsteinischen FDP auf Anfrage der „Welt“. Außerdem sei es „vorbildlich, dass sie sich in einer demokratischen Partei für ihre Mitmenschen engagiert“, äußert Garg.

Christoph Vogt, Vorsitzende der Kieler FDP-Landtagsfraktion, freut sich das Kilic sich „aktiv für unsere Demokratie, unseren Rechtsstaat und die soziale Marktwirtschaft einsetzt“. Das unterscheide sie von den allermeisten ihrer Kritiker, sagt er der Zeitung,

„Wer eine muslimische Kandidatin mit oder ohne Kopftuch verunglimpft“, so Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki zur „Welt“, der „soll sich zum Teufel scheren.“

Die FDP verzichte „lieber auf Wählerstimmen, als das wir unsere Werte verraten“. Die Kritik und Hetze gegen Aygül Kilic seien „schlicht würdelos“, so Kubicki.

Kopftuch als „Unterdrückungssymbol“ vereinbar mit liberalen Zielen der FDP?

Manche Kommentare setzten sich allerdings ohne zu hetzten mit dem Plakat auseinander.

Die User diskutieren ernsthaft über die Frage, ob das Kopftuch als „Symbol der Unterdrückung von Frauen“, tatsächlich zu den liberalen Zielen und Programmen der FDP passe. (er)

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