Kühnert: Merz ist eine Chance für die SPD

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Kevin Kühnert kann sich schwer vorstellen, dass der CDU-Politiker und Kanzlerkandidat Friedrich Merz mit seinen teils chauvinistischen und veralteten Einstellungen alle Unions-Wähler hinter sich vereinigen kann.
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Kevin KühnertFoto: Maja Hitij/Getty Images
Epoch Times17. Februar 2020

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Kevin Kühnert sieht in der möglichen Kanzlerkandidatur von Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz eine Chance für die eigene Partei.

„Da gibt es sicherlich in Reihen der Unions-Wählerschaft Leute, die auch für eine sozialdemokratische Politik zu haben sind – und sich nicht von Friedrich Merz vertreten lassen wollen“, sagte Kühnert im RTL/n-tv-„Frühstart“. Merz habe in den letzten Jahre vor allem mit seinem Aufsichtsratsposten bei Blackrock zu tun gehabt.

„Auch im Auftritt, zuletzt mit seinem Chauvi-Witz über Annegret Kramp-Karrenbauer, scheint er ein bisschen aus dem letzten oder vorletzten Jahrhundert zu stammen“, sagte der SPD-Vize. Merz hatte bei einer Rede vorige Woche gesagt, es sei reiner Zufall, dass Sturmtiefs derzeit immer Frauennamen hätten.

Das Tief „Sabine“ war am Tag von Kramp-Karrenbauers Rückzugsankündigung als CDU-Vorsitzende über Deutschland hinweggezogen.

Die CDU sieht der Juso-Vorsitzende derzeit in einer generellen Krise. „Die Union erlebt etwas, was wir auch erlebt haben: Nämlich, Politik aufarbeiten zu müssen, die man angestaut hat über Jahre.“ Angela Merkel habe der Union viele Jahre gute Ergebnisse beschert. Darüber hätten viele in der Union ihren Ärger „runtergeschluckt“.

Als Beispiel nannte Kühnert das Ende der Wehrpflicht, die Ehe für alle und den Atomausstieg. Gegen Ende von Merkels Kanzlerschaft breche jetzt vieles auf.

Das sei eine Chance für die SPD: „Wir haben natürlich ein Interesse daran, gerade denjenigen, die zuletzt Union gewählt haben, und absolut nicht zu haben sind für einen Rechtsaußenkurs, zu signalisieren, dass es auch stabilisierende Faktoren in der deutschen Politik gibt.“ Es sei ein Wunder, dass man das nach den letzten Jahren jetzt über die SPD sagen könne, so Kühnert. (dts)



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