NRW-Gesundheitsminister zu Corona-Schutzmaßnahmen: „Tönnies wird völlig anders arbeiten“

Anlässlich der Wiederaufnahme des Schlachtbetriebs in der Fleischfabrik Tönnies hat der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) umfassende Maßnahmen gegen eine erneute Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zugesagt.
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NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.Foto: Jonas Güttler/dpa/dpa
Epoch Times16. Juli 2020

Anlässlich der Wiederaufnahme des Schlachtbetriebs in der Fleischfabrik Tönnies hat der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) umfassende Maßnahmen gegen eine erneute Ausbreitung der Wuhan-Lungenseuche zugesagt. „Tönnies wird völlig anders arbeiten“, sagte Laumann am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. So seien staatliche Hygiene-Experten in dem Betrieb in Rheda-Wiedenbrück präsent und das Werk habe eine neue Lüftung bekommen.

„Ich habe auch entschieden, dass die Öffnung von Tönnies grundsätzlich auch von Beamten des Arbeitsschutzes begleitet wird“, hob Laumann hervor. So solle dafür gesorgt werden, „dass auch die Abstände eingehalten werden, dass da, wo man Abstände nicht einhalten kann, Masken getragen werden“.

Die Arbeiter bei Tönnies und bei allen anderen Schlachthöfen in Nordrhein-Westfalen mit mehr als hundert Mitarbeitern müssen sich zwei Mal pro Woche auf den KPCh-Virus (SARS-CoV-2) testen lassen. Diese Testungen müssten von den Schlachthöfen selbst bezahlt werden, sagte Laumann. Der Minister arbeitet nach eigenen Angaben außerdem an einer neuen Gebührenordnung, damit behördliche Kontrollen etwa in Unterkünften der Tönnies-Mitarbeiter nicht allein vom Steuerzahler gezahlt würden.

Am Hauptstandort des Fleischkonzerns in Rheda-Wiedenbrück hatte es Mitte Juni eine hohe Zahl an Infizierten mit der Wuhan-Lungenseuche. Der Betrieb wurde vorübergehend geschlossen und ein erneuter Lockdown für die Kreise Gütersloh und Warendorf angeordnet. Parallel dazu befeuerte das Infektionsgeschehen auch die Debatte über die Zustände in der Fleischbranche.

Laumann bekräftigte im ZDF, es sei „völlig klar“, dass Werksverträge in der Schlachtindustrie verboten werden müssten. Die Betriebe müssten ihre Mitarbeiter fest einstellen und nicht als Zeitarbeiter. Zum Antrag von Tönnies auf staatliche Zahlungen wegen des Betriebsausfalls während der Corona-Pandemie sagte Laumann, dass Nordrhein-Westfalen „freiwillig keinen Cent an Herrn Tönnies bezahlen“ werde.

Der nordrhein-westfälische Minister äußerte sich auch zur Debatte über Ausreisesperren für Kreise mit erhöhten Infektionszahlen. Er sei der Meinung, „dass das nicht funktioniert“, sagte Laumann. „So viel Polizei kann man gar nicht aufbieten, um einen ganzen Landkreis abzusperren.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Dienstag dafür geworben, dass Landkreise künftig bei akuten Corona-Ausbrüchen die Reisefreiheit der Bürger beschränken können. Dies sei ein „Vorschlag, den man diskutieren sollte und für den ich werben würde“, sagte sie. Dazu laufen bereits Gespräche zwischen Bund und Ländern. (afp/er)



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