Lehrerverband: Schülerzahlen viel zu spät vorgelegt – Raumnot und Lehrermangel vorprogrammiert

Der Deutscher Lehrerverband hat der Kultusministerkonferenz vorgeworfen, ihre Prognose für steigende Schülerzahlen viel zu spät vorgelegt zu haben.
Titelbild
Blick in ein Klassenzimmer.Foto: iStock
Epoch Times5. Mai 2018

Der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, übt scharfe Kritik an der von der Kultusministerkonferenz vorgelegten Vorausberechnung der Schülerzahlen bis 2030.

„In der Schule würde ein Schüler, der seine Hausaufgaben so spät abliefert wie die KMK ihre Schülerprognose, eine Ordnungsstrafe bzw. eine Rüge bekommen“, sagte er der „Bild“ (Samstag).

Es sei eine Tatsache, dass aufgrund der zu spät vorgelegten Vorausberechnung in den Stadtstaaten und in einigen Bundesländern die notwendigen Schulhausneubauten nun gar nicht mehr rechtzeitig errichtet werden könnten.

„Da sind Raumnot, übergroße Klassen und sich verschärfen der Lehrermangel schon vorprogrammiert. Die Kinder müssen den Tiefschlaf der KMK ausbaden“, erklärte Meidinger.

Die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes (DPhV), Susanne Lin-Klitzing, forderte eine jährliche Kontrolle der Schülerzahlen. „Notwendig für eine solide Bildungsplanung ist die jährliche Erhebung und Kontrolle von Schülerzahlen.

Insofern erwartet der DPhV tatsächlich neu von der KMK eine jährliche Kontrolle der Statistik bis 2030“, so Lin-Klitzing gegenüber „Bild“.

Die KMK hatte ihre letzte Vorausberechnung 2013 vorgelegt, in der ein deutlich niedrigerer Anstieg der Schülerzahlen bis 2025 prognostiziert wurde. 2015 wurde die Vorausberechnung, die aus Planungsgründen eigentlich aller zwei bis drei Jahre erfolgen sollte, wegen der Flüchtlingskrise ausgesetzt. (dts)



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