Leutheusser-Schnarrenberger wünscht sich Frauen in Machtpositionen – FDP schafft „Anreizmodell“

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Die FDP im Bundestag.Foto: JOHANNES EISELE/AFP/Getty Images
Epoch Times26. Februar 2019

Die FDP arbeitet an einem Anreizmodell zur Frauenförderung in ihrer Partei. „Es ist richtig, die FDP muss für Frauen attraktiver werden“, sagte FDP-Generalsekretärin Nicola Beer der „Rheinischen Post“. Eine Arbeitsgruppe in der Partei arbeite daher an einer Vielzahl von Maßnahmen, darunter auch ein Anreizmodell.

Zum Bundesparteitag werde ein umfangreicher programmatischer Antrag vorgelegt. Dabei werde für den Bundesvorstand ein Modell mit flexiblen Zielvereinbarungen zwischen der Bundespartei und den Landesverbänden entwickelt, denn es gebe quer durch die Partei einen großen Widerstand gegen starre Frauenquoten. „Besser zu uns passt ein Anreizmodell, bei dem die Zielquoten unterschiedlich ausfallen, je nachdem wie hoch der Frauenanteil dort aktuell ist“, sagte Beer. Es werde darum gehen, für die jeweiligen Landesverbände unterschiedliche Steigerungsraten zu vereinbaren. Dem Vorschlag müsse der Bundesvorstand aber noch zustimmen.

Frauenquote

Die FDP sollte nach Ansicht der frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger eine verbindliche Frauenquote einführen. „Ich war nie eine Anhängerin der Frauenquote, aber inzwischen glaube ich, dass es nicht mehr anders geht“, sagte die FDP-Politikerin der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagsausgabe). Derzeit liegt der Frauenanteil bei den Liberalen nur bei 22 Prozent.

Das sei viel zu wenig, so Leutheusser-Schnarrenberger. „Wir brauchen – zumindest versuchsweise – für mindestens vier Jahre das Instrument Frauenquote.“ 33 Prozent Frauen müssten in der FDP auf Kandidatenlisten stehen. Auch in den Kreis- und Ortsverbänden müssten Frauen ein Drittel der Ämter haben. „Eine 50 Prozent-Quote wäre bei dem niedrigen Frauenanteil in der Partei unrealistisch“, präzisierte die Politikerin. Leutheusser-Schnarrenberger wünscht sich generell, dass „Frauen, auch in der FDP, sagen: Ja, wir streben nach Machtpositionen.“ (dts)



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