Lindner setzt sich für zweite Amtszeit Steinmeiers ein – Fischzug bei enttäuschten SPD-Wählern?

Die FDP versucht alte SPD-Wähler die sich vom linken Kurs der neuen SPD-Führung abgestoßen fühlen für sich zu gewinnen. Das könnte ihre Unterstützung einer Wiederwahl Frank-Walter Steinmeiers zum Bundespräsidenten erklären.
Titelbild
Frank-Walter Steinmeier (l) und FDP-Chef Christian Lindner.Foto: Guido Bergmann/Bundesregierung via Getty Images
Epoch Times3. Januar 2020

FDP-Chef Christian Lindner setzt sich für eine zweite Amtszeit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein. Steinmeier mache „im Amt des Bundespräsidenten eine gute Figur“, sagte Lindner der „Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten“ (Samstagsausgaben). „Bei so viel rasanter gesellschaftlicher Veränderung ist es gut, an der Staatsspitze jemanden zu haben, der für Kontinuität steht“, sagte der FDP-Chef.

„Es wäre ein Zeichen an die Bürger, dass Parteien jenseits des tagespolitischen Streits einen Konsens finden können“, fügte der FDP-Partei- und Fraktionschef hinzu. Steinmeier war 2017 zum Bundespräsidenten gewählt worden, seine derzeitige Amtszeit läuft noch bis Frühjahr 2022. Für eine Wiederwahl des Staatsoberhauptes hatte sich zuvor bereits Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) ausgesprochen.

SPD-Klientel als neue Zielgruppe der Liberalen

Lindner wirbt um enttäuschte SPD-Wähler und möchte das „zum Thema des Jahres 2020“ für seine Partei machen. „Die von der SPD heimatlos gemachten Wähler sollen sich bitte nicht der AfD zuwenden“, sagte Lindner den beiden Zeitungen. „Wir sehen es als Teil unserer staatspolitischen Verantwortung, diesen Bürgern von liberaler Seite ein Angebot zu unterbreiten.“

Der SPD unter ihrer neuen Führung wirft Lindner vor, „linker als die Linkspartei und grüner als die Grünen“ sein zu wollen. Das sei keine Verheißung „für den Facharbeiter, der sich mehr für Steuersenkungen und gute Bildung als für abgeschwächte Sanktionen bei Hartz IV interessiert“. Die Liberalen kommen am Montag in Stuttgart zu ihrem traditionellen Dreikönigstreffen zusammen.(afp)



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