Linke und Grüne warnen vor Kungelei bei Gauck-Nachfolge

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Joachim GauckFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times7. Oktober 2016

Politiker von Linken und Grünen haben mit scharfer Kritik auf Medienberichte reagiert, wonach die Koalitionsspitzen gemeinsam einen Nachfolger für Bundespräsident Joachim Gauck festlegen wollen und warnen vor Kungelei. „Wenn das Trio infernale Seehofer, Merkel und Gabriel nun gemeinsame Sache machen will, wäre das ein letzter verzweifelter Versuch, die zerstrittene GroKo aufzupolieren“, sagte der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger, dem „Handelsblatt“. „Das Letzte was die Menschen nach diesem Jahr brauchen ist ein Bundespräsident, der als Beziehungskitt für schwarz-rot dient und ihnen von oben aufgedrückt wird.“

Zudem hätte SPD-Chef Sigmar Gabriel eine weitere Chance vertan. Bei der Wahl des Bundespräsidenten gehe es um ein „deutliches Bekenntnis“ zu sozialer Gerechtigkeit, Weltoffenheit und Frieden, betonte Riexinger und fügte hinzu: „Das Staatsoberhaupt soll alle in Deutschland lebenden Menschen ansprechen.“ Vor Kungelei bei der Gauck-Nachfolge warnte auch der Sprecher des grünen Realo-Flügels, Dieter Janecek. „Die Besetzung des höchsten Amtes im Staat sollte nicht in den Hinterzimmern der Großen Koalition ausgekungelt werden“, sagte der Bundestagsabgeordnete dem „Handelsblatt“. Zu groß sei die Gefahr, dass man sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einige. „Deutschland ist bei der Auswahl des Bundespräsidenten immer gut gefahren, wenn es Alternativen im Wettbewerb zueinander gab“, betonte Janecek und fügte hinzu: „Nach 70 Jahren Männern an der Spitze des Staates ist es überfällig, dass unser Land von einer Frau repräsentiert wird.“

(dts Nachrichtenagentur)



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