Linke Aktivisten verhindern Lesung von de Maizière – Veranstalter: „Müssen uns der Gewalt beugen“

Aktivisten haben in Göttingen einen Auftritt des früheren Innen- und Verteidigungsministers Thomas de Maizière verhindert. Das Alte Rathaus wurde von linken Aktivisten blockiert. De Maizière floh durch den Hinterausgang.
Titelbild
Karl Ernst Thomas de MaizièreFoto: STEFANIE LOOS/AFP/Getty Images
Epoch Times22. Oktober 2019

Der früherer Bundesminister Thomas de Maizière (CDU) wollte am Montagabend während des Göttinger Literaturherbstes aus seinem Buch „Regieren“ lesen. Begleitet wurde er vom Parteikollegen Fritz Güntzler. Doch zur Lesung kam es nicht.

Denn knapp 100 Aktivisten blockierten das Alte Rathaus. Manche seien sogar auf Bäume geklettert. Die Blockade der Lesung sei ein Protest gegen den Angriff der Türkei auf Nordsyrien, erklärte die „Basisdemokratische Linke“ in Göttingen in einer Pressemitteilung. Thomas de Maizière sei mitverantwortlich für den sogenannten Flüchtlingsdeal, der zu einer beispiellos zahnlosen Haltung der Bundesregierung gegenüber der Türkei führe.

Währenddessen waren auf dem Marktplatz Schüsse und Sirenen zu hören, die aus einem Lautsprecher kamen und auf die deutschen Waffenlieferungen an die Türkei aufmerksam machten.

Wir protestieren heute, weil Thomas de Maizière und seine Partei eine besondere Verantwortung für die Waffenlieferungen haben“, zitierte die HNA eine Sprecherin der Antifaschistischen Linken (ALI). Der CDU-Politiker sei Befürworter deutscher Kriegseinsätze gewesen.

De Maizière befand sich bereits zu Fuß auf dem Weg zum Veranstaltungsort, als er telefonisch über die Vorgänge am Rathaus informiert wurde. Die beiden Politiker sind daraufhin unbemerkt über einen Hintereingang in ein Restaurant des Rathauses gelangt.

Die Polizei hält es für zu gefährlich, wir müssen uns der Gewalt beugen“, erklärte schließlich Johannes-Peter Herberhold, Geschäftsführer des Literaturherbstes, gegenüber der Zeitung.

Laut Polizei habe es keine körperlichen Auseinandersetzungen oder Verletzte bei der Aktion gegeben.

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Der Geschäftsführer bei dem Versuch die Aktivisten zu entfernen.

De Maizière ließ sich entschuldigen: Er habe immer für Recht und Ordnung gestanden. Nach der Absage der Veranstaltung ist de Maizière schließlich von einer Zivilstreife am Hintereingang des Restaurants abgeholt worden.

In einer ersten Reaktion verurteilte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die Blockade via Twitter. „Die Blockade seiner Vorlesung in Göttingen durch die Antifaschistische Linke ist eine unerhörte Missachtung von Recht und Person.“

Laut Auskunft von Herberhold wird es einen Ersatztermin geben, an einem Ort, der besser gesichert ist. (rm)



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