Linksaktivisten in der „Wahlarena“ – und niemand will sie eingeladen haben

Die Redaktionen der öffentlich-rechtlichen Medien casten ihr Publikum vor politischen Sendungen. In der „Wahlarena“ jedoch waren zwei Linksaktivistinnen, die Armin Laschet Fragen stellten. Wie sie ins Publikum gelangten, ist unklar.
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Ein junger Mann sitzt mit einer Fernbedienung vor dem Fernseher.Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times19. September 2021

In der ARD-„Wahlarena“ am Mittwochabend (15.9.) sollten Bürger die Gelegenheit bekommen, dem Kanzlerkandidaten der Union, Armin Laschet, Fragen zu stellen.

Unter den Fragestellern waren auch zwei linke Aktivistinnen, die auch als solche angekündigt wurden. Sie stellten an Laschet kritische Fragen zu den Themen Rassismus und Klimaschutz. Die Aktivistinnen warfen dem CDU-Kandidaten vor, in diesen Bereichen nichts unternehmen zu wollen. Trotz der Unterstellungen blieb Laschet ruhig und beantwortete die Fragen der Frauen, worauf die Fragestellerinnen zufrieden wirkten und zustimmend nickten.

Nun wird darüber spekuliert, wie es die beiden Linksaktivistinnen in die „Wahlarena“ geschafft haben. Auf eine Anfrage der „Welt“ beim NDR wurde dem Blatt mitgeteilt, dass die Redaktion über die Einladungen der Teilnehmer entscheide. Es sei nicht möglich, unangemeldet in die Sendung zu kommen.

Das Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap hatte den Großteil des Publikums der Redaktion vorgeschlagen. Die beiden Frauen seien nicht darunter gewesen, hieß es seitens des NDR. Die Frauen müssten demnach über einen anderen Weg in die Sendung gelangt sein. Aber wie, ist unklar.

„Niemand kann uns jemanden in die Sendung schicken“, sagte Andreas Cichowicz, NDR-Chefredakteur und Moderator der „Wahlarena“, gegenüber der „Welt“. Die Redaktion habe vorab „ausführliche Gespräche“ mit allen Bewerbern geführt und auch zu deren persönlichem Hintergrund recherchiert. Zudem seien alle Teilnehmer dem Bundeskriminalamt gemeldet worden: „Die Behörde hatte in keinem Fall Einwände.“

Training bei Emily Laquer

Die Fragestellerinnen in der „Wahlarena“ waren als Aktivisten angekündigt worden. Auf Twitter hieß es später, die beiden Frauen hätten vor der Sendung an einem „Talkshowtraining“ der bekannten linksradikalen Aktivistin Emily Laquer teilgenommen.

Laquer betreibt eine Agentur, um einerseits Aktivisten für einen professionellen Auftritt vor Mikrofon und Kamera vorzubereiten und andererseits um sie an Medienhäuser zu vermitteln. Die Agentur von Laquer hat gute Verbindungen in die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten. Sie selbst war schon Gast bei Dunja Hayali im ZDF und beim „Deutschlandfunk“.

Emily Laquer wurde der Öffentlichkeit im Jahr 2017 während der Großdemo gegen den G20-Gipfel in Hamburg bekannt. Als Mitorganisatorin trat sie damals als Sprecherin der Interventionistischen Linken auf. Die Interventionistische Linken gingen aus der Antifa-Szene hervor und werden vom Bundesverfassungsschutz als Gruppe bezeichnet, die klar verfassungsfeindliche Ziele verfolgt.

Es ist nicht umfassend geklärt, in wie vielen weiteren Sendungen die Agentur Aktivisten platziert hat. In einem Tweet schrieb Laquer, dass insgesamt drei Personen sich in der ARD und bei ProSieben zu Wort gemeldet hätten. Zeitgleich zur „Wahlarena“ lief auf dem Privatsender das Format „Bundestagswahlshow“ mit Olaf Scholz. Dort kam Jenny Stupka zu Wort. Stupka ist Sprecherin für die linke Berliner Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“.

Auf „Welt“-Nachfrage bei dem Sender hieß es, dass alle Bürger „offen aufgetreten“ seien. Der Sprecher nannte drei Beispiele: „Ein Bauer hat seine Ängste geschildert, weil sein Bauernhof, den es seit 800 Jahren gibt, wegen eines Braunkohletagebaus enteignet werden soll. Ein Mitarbeiter einer Behinderten-Werkstatt wollte wissen, ob Herr Scholz auch für einen Lohn von unter 2 Euro arbeiten würde. Und eine Frau aus Wedding hat erklärt, warum sie für Enteignungen der großen Wohnungskonzerne kämpft und diese Initiative anführt.“ (nw)



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