Großdemonstration für offene Gesellschaft in Berlin – Veranstalter meldeten 242.000 Teilnehmer 

In Berlin hat die Großdemonstration für eine offene und solidarische Gesellschaft begonnen. Die Veranstalter melden eine Teilnehmerzahl von 242.000 Menschen.
Epoch Times13. Oktober 2018

In Berlin hat die Großdemonstration für eine offene und solidarische Gesellschaft begonnen. Die Veranstalter der Berliner „Unteilbar“-Demo meldeten über 242.000 Teilnehmer. „Wir sind sprachlos. Kein Finale, sondern ein Aufbruch in eine solidarische Gesellschaft“, hieß es in einer Mitteilung.

Erwartet worden waren 40.000 Menschen. Weil die Polizei nach eigenen Angaben den Überblick verlor, musste sie einen Hubschrauber einsetzen. Lediglich knapp 900 Beamte waren eingeplant.

Livestream:

https://www.youtube.com/watch?v=q_ZVQhx64wk

Damit sei die Kundgebung „bereits jetzt ein Erfolg“, erklärte die Sprecherin des Bündnisses „Unteilbar“, Theresa Hartmann. Allein die Anzahl der Demonstranten zeige, „dass für viele Menschen die Zeit gekommen ist, in der sie sich laut gegen Ausgrenzung und Sozialabbau zur Wehr setzen müssen.“

„Sagt es laut, sagt es klar, wir sind alle unteilbar“, skandierten die Teilnehmer vor der Bühne am Alexanderplatz am Samstagmittag. Auf Plakaten stand etwa: „Kein Platz für Nazis“ oder „Seenotrettung ist kein Verbrechen“.

Ein Polizeisprecher zeigte sich am Nachmittag mit dem bisherigen Verlauf der Demonstration zufrieden. Bislang sei die Kundgebung störungsfrei verlaufen.

Wer unterstützt das Bündnis?

Unter dem Motto „Für eine offene und freie Gesellschaft – Solidarität statt Ausgrenzung“ hatte ein breites Bündnis aus 4.500 Organisationen und Einzelpersonen zu der Kundgebung auf dem Berliner Alexanderplatz aufgerufen.

Grüne und SPD hatten die Aktion offen unterstützt, die CDU und die AfD nicht. Von den Linken äußerte Sahra Wagenknecht Kritik, die Linken-Parteichefs Katja Kipping und Bernd Riexinger dagegen unterstützen „Unteilbar“. Dem Bündnis schlossen sich etliche kirchliche Organisationen, Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften und Parteien an. Unter anderem SPD-Politiker und Pro Asyl hatten zur Teilnahme an der Veranstaltung aufgerufen.

ProAsyl, Andrea Nahles und Heiko Maas

Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hat zur Teilnahme an der Großdemonstration gegen Hass und Ausgrenzung in Berlin aufgerufen. „Es geht um mehr als Flüchtlingspolitik“, erklärte Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt am Samstag. Es gehe „um das Fundament des Zusammenlebens“ in Deutschland und Europa. „Wir sind an einem Punkt, an dem Menschenrechte und Rechtstaatlichkeit auf der Kippe stehen und von uns wieder erkämpft werden müssen.“

Derzeit werde „das Recht, unveräußerliche Rechte zu haben“, wieder in Frage gestellt, kritisierte Burkhardt und nannte in diesem Zusammenhang unter anderem den Zugang zum Recht auf Schutz und Asyl.

Auch SPD-Chefin Andrea Nahles rief zur Teilnahme an der Kundgebung auf. „Wir müssen Gesicht zeigen für eine solidarische Gesellschaft, für unseren Sozialstaat, für ein friedliches und respektvolles Miteinander“, erklärte sie am Samstag. „Für uns ist klar: Unsere demokratischen und rechtsstaatlichen Grundwerte sind #unteilbar!“

Zuvor hatte bereits Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) seine Unterstützung zum Ausdruck gebracht. Es sei „ein großartiges Signal, dass so viele auf die Straße gehen und klare Haltung zeigen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Eine gesellschaftliche Vielfalt bei Herkunft, Hautfarben, Religionen und Lebensstil sei eine Bereicherung, keine Bedrohung.

Unterstützt wird das Bündnis außerdem von Künstlern, Wissenschaftlern und anderen Intellektuellen wie dem Satiriker Jan Böhmermann und der Band „Die Ärzte“.

Bei einer ähnlichen Demonstration „gegen Rassismus, Diskriminierung und Nationalismus“ werden auch in Frankfurt am Main am Samstag laut den Veranstaltern tausende Teilnehmer erwartet. (afp/dts)



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