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80. Jahrestag – ein einmaliger Feiertag in Berlin

Gedenkstunde im Bundestag zum Kriegsende vor 80 Jahren

Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Die NS-Diktatur war besiegt. Welche Lehren ziehen wir daraus? Diese Frage wird den Bundespräsidenten bei einer Gedenkstunde im Bundestag beschäftigen.

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Bundespräsident Steinmeier wird die Gedenkrede im Bundestag halten. (Archivbild)

Foto: Kay Nietfeld/dpa

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Lesedauer: 4 Min.

Vollständige militärische Niederlage, Zusammenbruch, Befreiung von der nationalsozialistischen Diktatur, Neuanfang – für dies alles steht der 8. Mai 1945. Der Bundestag kommt 80 Jahre später zu einer Gedenkstunde zusammen, um diesen historischen Einschnitt zu würdigen.

Steinmeier will über Lehren für heutige Zeit reden

Die zentrale Rede wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier halten. Welche Lehren sind aus dem 8. Mai für heute zu ziehen?
Das wird nach Angaben des Bundespräsidialamts eine zentrale Frage sein, auf die Steinmeier eine Antwort geben will. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner will zum Auftakt ebenfalls sprechen.
Steinmeier will laut vorherigen Angaben auf den Ukraine-Krieg und Geschichtsmanipulation durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin eingehen.
Ansprechen will er auch den Druck auf die internationale Rechtsordnung, auch durch die US-Regierung von Präsident Donald Trump und das Erstarken von rechtem Extremismus und Nationalismus in vielen westlichen Demokratien.
Steinmeier wolle an die Bürger appellieren, sich davon nicht verunsichern zu lassen, erläuterte das Bundespräsidialamt. Vielmehr solle man an den für richtig erkannten Prinzipien der liberalen Demokratie im Inneren und der internationalen Staatengemeinschaft im Äußeren festhalten.
Eine weitere Botschaft soll sein: Es dürfe keinen Schlussstrich geben. „Unsere Geschichte ist ein kostbarer Erfahrungsschatz. Auf diese Erfahrung dürfen wir vertrauen“, schreibt Steinmeier auf seiner Internetseite.

Botschafter von Russland und Belarus nicht eingeladen

Zu der Veranstaltung im Plenarsaal des Bundestags sind die in Deutschland vertretenen Diplomaten eingeladen, nicht aber die Botschafter von Russland und Belarus.
Sie sind wegen des Ukraine-Krieges unerwünscht, obwohl die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg mit Abstand die meisten Opfer zählte.

Kapitulationsurkunde zweimal unterzeichnet

Der von Hitler-Deutschland entfesselte Zweite Weltkrieg forderte nach unterschiedlichen Schätzungen weltweit zwischen 50 und über 60 Millionen Todesopfer, die Mehrheit davon Zivilisten.
Besonders schwer traf es die Sowjetunion mit rund 27 Millionen Toten. Deutschland verlor etwa 6,3 Millionen Menschen, darunter viele Soldaten.
Der Krieg endete in Europa mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht, die am 8. Mai 1945 in Kraft trat. Zuvor hatten britische und amerikanische Truppen vom Westen her und sowjetische Soldaten aus dem Osten weite Teile Deutschlands besetzt. In den Reihen der Roten Armee kämpften auch Ukrainer.
Die Kapitulationsurkunde wurde zweimal unterzeichnet – einmal im französischen Reims und dann nochmals im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst. Da war es in Moskau schon nach Mitternacht, weshalb Russland den 9. Mai als Tag der Kapitulation ansieht.

80. Jahrestag ist einmaliger Feiertag in Berlin

Im Land Berlin ist der 80. Jahrestag einmalig ein Feiertag. Aus Sicht der Linken sollte daraus ein bundesweiter gesetzlicher Feiertag werden, um dem Gedenken an das Ende der Nazi-Diktatur und des Zweiten Weltkriegs in Europa mehr Raum zu geben.
„In vielen Ländern wird der Tag der Befreiung bereits gefeiert“, heißt es in einer Erklärung der Partei- und Fraktionsspitze der Linken. „Neben dem Tag der Einheit auch einen bundesweiten Feiertag im Zeichen der Freiheit einzuführen, hätte dabei Symbolwirkung über unsere Grenzen hinaus.“

Siegermächte feiern mit Militärparaden

Der Sieg über das nationalsozialistische Deutschland wird auch in den Hauptstädten der Siegermächte gefeiert. Die größte Militärparade findet in Moskau statt, am morgigen Freitag. In London gab es am Montag bereits eine kleinere Parade.
In Washington gibt es keine Feierpläne. US-Präsident Donald Trump will das Datum künftig als „Tag des Sieges im Zweiten Weltkrieg“ feiern – bislang war der 8. Mai in den USA als V-E Day (Victory in Europe) bekannt. (dpa/red)

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