Locomore: Ohne neue Investoren sieht es für Crowdfunding-Gläubiger „gar nicht gut aus“

928.000 Euro sammelte das Berliner Fernzugunternehmen "Locomore" über Crowdfunding ein. Mitte Mai meldete es Insolvenz an. Sollte sich kein neuer Investor für das Unternehmen finden, haben die Crowdfunding-Gläubiger schlechte Karten, ihr Geld wiederzusehen.
Titelbild
Ein "Locomore"-Zug.Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images
Epoch Times29. Mai 2017

Fünf Investoren haben ein konkretes Interesse an dem insolventen Berliner Fernzugunternehmen „Locomore“. „Die Gespräche werden ab heute noch einmal intensiviert“, sagte Rechtsanwalt Danny Koch von der Kanzlei des vorläufigen Insolvenzverwalters Rolf Rattunde am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

Ob der Fahrbetrieb ab dem 1. Juni wieder aufgenommen wird, steht demnach aber noch nicht fest. „Das ergibt sich aus den Verhandlungen“, erklärte Koch.

In den kommenden Tagen werde noch einmal „alles versucht, um den Betrieb wieder aufzunehmen“. Es sei ein „positives Zeichen“, dass es so viele potenzielle Investoren gibt, sagte Koch weiter.

Wann das Insolvenzverfahren für „Locomore“ offiziell eröffnet werde, sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar, sagte der Rechtsanwalt. „Wir gehen aber davon aus, dass es relativ bald beginnen wird.“ Der genaue Termin hänge vom Verlauf der Investorengespräche ab.

Sollte keiner der potentiellen Investoren bereit sein, das Fernzugunternehmen mit all seinen Schulden zu kaufen, sieht es Koch zufolge vor allem für die Crowdfunding-Gläubiger „gar nicht gut aus“. Denn deren Investitionen seien „nach den Erkenntnissen, die wir bisher haben“, nachrangige Darlehen. Sie werden erst nach anderen Gläubigeransprüchen bedient. Bis März hatte Locomore über Crowdfunding fast 928.000 Euro eingesammelt.

Das 2007 gegründete Fernzugunternehmen hatte Mitte Mai Insolvenz angemeldet. Nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters verfügte „Locomore“ nicht mehr über genug liquide Mittel, um den Fahrbetrieb aus eigener Kraft aufrecht zu erhalten. Mitte Dezember war der erste „Locomore“-Zug auf der Strecke Stuttgart-Berlin gestartet. Bis April fuhren über 70.000 Kunden mit dem privaten Fernzug. (afp)

 



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