Lutz Bachmanns Rede zum 9. November „für Frieden und verantwortungsvolle Politik“

Große Medienaufmerksamkeit bekam heute die Pegida-Demo zum 9. November in Dresden. Nur Lutz Bachmann und Tatjana Festerling sprachen – offenbar, damit Gastredner keine ungewollten Angriffsflächen boten.
Titelbild
Pegida-Gründer Lutz Bachmann: 1938 „darf nie vergessen werden“.Foto: ARNO BURGI/AFP/Getty Images
Epoch Times9. November 2015

Bachmann würdigte die verschiedensten historischen Ereignisse, die an einem 9. November in Deutschland stattfanden. Er fordert die Demonstranten auf, einen „ruhigen, dankbaren, andächtigen – und vor allem mahnenden – Spaziergang“ abzuhalten, ohne Parolen. Das Konzept ging auf. Der Demonstrantionszug von mindestens 25.000 Menschen verlief schweigend. (Offizielle Zahlen gibt es nicht).

Bachmann dankte den Demonstranten und sagte, Pegida habe die Medien beschämt, die dort statt „denkenden Menschen“ einen „braunen Mob“ sehen wollten.

Pegida stehe ein für Frieden und eine vernünftige und verantwortungsvolle Politik – und gegen eine gerade auf deutschem Boden entstehende Diktatur.

Das war Lutz Bachmanns Rede zum 9. November:

Es gab im Vorfeld massive Kritik „bezüglich der Bedenklichkeit einer Demo an einem solchen Datum“, so Bachmann. Dann zählt er alle wichtigen Ereignisse auf, die in Deutschland jemals an einem 9. November stattfanden – bevor er auf 1938 und die Wende von 1989 zu sprechen kommt.

So platzierte die linksterroristische Gruppe Tupamaros West-Berlin am 9. November 1969, dem bewusst gewählten Jahrestag der Reichspogromnacht, im Jüdischen Gemeindehaus Berlin eine Bombe mit einem Zeitzünder, die zum Glück nicht detonierte.

Zwei Jahre davor, vor 48 Jahren, entfalteten linksradikale Studenten an der Hamburger Uni ein Banner mit den Worten „Unter den Talaren der Muff von tausend Jahren“, womit die 68er Bewegung begann, „welche unendlich viel Leid und Terror in Deutschland verbreitete“ so Bachmann.

1974 starb an einem 9.11. das RAF-Mitglied Holger Meins an einem Hungerstreik in der Justizvollzugsanstalt Wittlich. Dann erwähnt er noch die Walter Palmers-Entführung, die vor 38 Jahren in Wien stattfand.

Vor 97 Jahren wurde die Abdankung von Kaiser Wilhelm II. bekanntgegeben und Friedrich Ebert übernahm die Regierungsgeschäfte.

Fünf Jahre später wurde in München der Hitler-Ludendorff-Putsch niedergeschlagen.

1949 wurde von den Aliierten die Aufnahme von Verhandlungen mit der noch jungen Bundesrepublik Deutschland beschlossen, die zum Petersburger Abkommen führten.

Vor 8 Jahren wurde das „unsägliche Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung“ beschlossen.

Vor 9 Jahren wurde ein jüdisches Zentrum in München eröffnet.

1938 „darf nie vergessen werden“

Vor 77 Jahren, im Jahr 1938 war es also „der dunkelste November der deutschen Geschichte“, so Bachmann. „Freunde, eines ist ganz klar, dieser Tag, dieser 9. November darf nie vergessen werden, aber wie Ihr in den letzten Minuten hören konntet, ist es eben nicht nur der 9. November 1938, der die deutsche Geschichte prägte und es sind eben nicht nur die 12 Jahre Herrschaft eines irren Diktators, die Deutschland formten.“ (Hier applaudierten die Pegiden, die zuvor schweigend zugehört hatten)

Die deutsche Geschichte sei „gerade an diesem 9. November eine Geschichte, welche von Licht bis Schatten, von Hoch bis Tief und von Recht bis Unrecht alles beinhalte. Und es sei „ein absolutes Unding, dass sich Menschen, oder besser formuliert – selbsternannte Gutmenschen und Moralapostel – heutzutage erdreisten, unsere Geschichte und unsere Kultur auf ebendiese 12 Jahre“ zu reduzieren, „während dieser unsagbare Grausamkeiten passierten“, so Bachmann. (Pfui-Rufe, Applaus)

Um zu verhindern, dass das auch in Zukunft so bleibt, „und andere große Ereignisse vergessen werden, die am 9. November stattfanden, haben wir uns entschlossen, entgegen aller Bedenken, gerade den heutigen Tag, diesen 9. November, würdig zu begehen“, so der Pegida-Chef. (Bravo-Rufe, Applaus)

Mauerfall Verdienst „der Unbeugsamen“

Dann kommt er auf den 9. November 1989 zu sprechen, wo Günter Schabowski mehr oder weniger freiwillig die Reisefreiheit für die DDR-Bürger und den Beginn des Mauerfalls verkündete.

„Dies alles 1989 war nur möglich, weil sich Zigtausende Menschen in der DDR nach Jahren der Unterdrückung, Spitzelei und des staatlich subventionierten Denunziantentums endlich getraut hatten, Gesicht zu zeigen gegen das Unrecht und die Missstände in ihrem Land“, so Bachmann. „Es bedurfte unzähliger Opfer und Entbehrungen bis es endlich soweit war.“ Er bittet um einen Riesenapplaus „für die Helden von 89“ – die „Unbeugsame, Unbequeme“ und „positiv für die Sache Verrückte“ gewesen seien.

Ganz ohne Schelte ging’s nicht …

Es sei „ein Schlag ins Gesicht dieser Unbeugsamen“, wenn nun Politiker die DDR-Bürger von einst „mit den heute ins Land drängenden illegalen Einwanderern vergleichen“. (Pfui-Rufe)

Politiker sagten Dinge wie: „Wir haben es geschafft 1989 über 16 Millionen Wirtschaftsflüchtlinge zu bewältigen, da werden wir diese Million auch schaffen.“ Bachmann kritisierte außerdem, dass Joachim Gauck die „Invasoren von heute“ mit den Heimatvertriebenen nach den 2. Weltkrieg vergleiche. (rf)

Insgesamt provokativer war die Rede von Tatjana Festerling! (Siehe HIER).



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