Maas reist wegen Gasvorkommen-Streit nach Zypern und Griechenland

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Heiko Maas.Foto: Adam Berry/Getty Images
Epoch Times12. Oktober 2020

Angesichts des sich wieder verschärfenden Streits mit der Türkei um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer reist Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Dienstag nach Zypern und Griechenland. In Zypern sind Treffen mit dem Präsidenten des Landes, Nikos Anastasiadis, sowie Außenminister Nikos Christodoulidis geplant, wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Montag mitteilte. Am Nachmittag fliegt Maas weiter nach Athen, um dort Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis sowie seinen Kollegen Nikos Dendias zu treffen.

Türkisches Forschungsschiff „Oruc Reis“ erneut im östlichen Mittelmeer

Ankara hatte am Montag erneut sein Forschungsschiff „Oruc Reis“ in das wegen Gasvorkommen umstrittene Gebiet im östlich Mittelmeer, nachdem es in den vergangenen Wochen diverse Signale der Entspannung gegeben hatte. So erklärte sich der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan zu Gesprächen mit Griechenlands Ministerpräsident Mitsotakis bereit.

Das griechische Außenministerium bezeichnete die Entsendung der „Oruc Reis“ am Montag als „direkte Bedrohung des Friedens und der Sicherheit in der Region“. Die türkische Regierung sei „unzuverlässig“ und „nicht wirklich“ an einem Dialog interessiert.

Regierungssprecher Steffen Seibert sagte in Berlin, wenn es tatsächlich zu Explorationen in dem umstrittenen Seegebiet käme, „wäre das ein sehr bedauerlicher und aus unserer Sicht unkluger Schritt“, der „die Bemühungen um Entspannung im östlichen Mittelmeer zurückwerfen“ würde.

Streit um Abbau von Gasvorkommen

Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer gibt es heftigen Streit um deren Abbau. Sowohl die EU-Mitglieder Griechenland und Zypern als auch die Türkei erheben Anspruch auf die betreffenden Seegebiete. Ankara und Athen haben ihre Position auch durch die Entsendung von Kriegsschiffen verdeutlicht. Dies hat Sorgen in der EU verstärkt, dass der Streit zu einem militärischen Konflikt zwischen den Nato-Partnern führen könnte. (afp)



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