Machtkampf im DFB-Präsidium erschüttert den deutschen Fußballverband

Der DFB steckt in einer tiefen Krise. Auch nach dem Rücktritt von DFB-Chef Fritz Keller bleiben viele Fragen offen. Es wird von Korruption, Bestechung und unlauteren Geschäfte gesprochen. Eine neue Führung soll Anfang 2022 gewählt werden.
Titelbild
War als DFB-Präsident zurückgetreten: Fritz Keller.Foto: Arne Dedert/dpa/dpa
Epoch Times20. Juni 2021

Beim Deutschen Fußballbund (DFB) brodelt es. Im DFB-Präsidium mit seinen zwölf Mitgliedern findet ein Machtkampf zwischen zwei Lagern statt.

Auf der einen Seite steht DFB-Präsident Fritz Keller, unterstützt vom DFL-Boss Christian Seifert und Peter Peters, dem zweiten DFB-Vizepräsidenten und neuem Mitglied im FIFA-Rat. Das andere Lager stellen hauptsächlich DFB-Vizepräsident Rainer Koch, DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius und DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge dar.

Fritz Keller wollte einen ominösen Vertrag zwischen dem DFB und einer Kommunikationsagentur genauer untersuchen. Dabei stieß er auf Widerstand. Als Kellers Büroleiter und enger Vertrauter Samy Hamama im Verlauf der Recherche fristlos gekündigt worden war, eskalierte die Lage. Daraufhin kam es zu einer Sitzung, bei der auch die Entlassung von Kellers Büroleiter Thema war.

In einer Sitzung des Präsidiums verglich Fritz Keller seinen Präsidiumskollegen Rainer Koch mit dem nationalsozialistischen Richter Freisler – was das Fass zum Überlaufen brachte. Freisler soll maßgeblich mitverantwortlich für die Organisation des Holocaust gewesen sein.

Eine spätere Entschuldigung Kellers nahm Koch zwar entgegen, er akzeptierte sie jedoch nicht. Daraufhin ging der Vorfall zur DFB-Ethikkommission, die seinerseits das DFB-Sportgericht anrief.

Keller kam mit Rücktrittsankündigung einer Sperre zuvor

Fritz Keller kündigte daraufhin seinen Rücktritt an. Damit kam er einer durch das Sportgericht verhängten Funktionssperre auf Zeit zuvor. Das Gericht ließ daraufhin die Sperre in Absprache mit der Ethikkommission unausgesprochen.

Nach seinem Rücktritt erklärt er, dass es an mehreren Stellen im DFB ernste Probleme gibt. Dazu gehörten auch zweifelhafte Verträge und steuerliche Unstimmigkeiten. Immer wieder deutet er Bestechung und Korruption an.

„Nach der zweiten Steuerrazzia, für deren Ursprünge ich jeweils keinerlei Verantwortung trage, musste ich feststellen, dass es viel zu häufig um eigene Befindlichkeiten, interne Machtkämpfe, um die Sicherung von Vorteilen sowie um das ‚Arbeiten‘ am eigenen Bild in der Öffentlichkeit ging“, erklärte Keller nach seinem Rücktritt.

„Der DFB muss sich verändern. Er muss seine Glaubwürdigkeit, das Vertrauen in seine Integrität und Leistungsstärke zurückgewinnen. Doch ob es bei der Durchführung einer Generalinventur war, bei Professionalisierung und Modernisierung von Strukturen einschließlich einer schnellstmöglichen Ausgliederung des gewerblichen Geschäftsbetriebes des DFB: In jeder Phase der Umsetzung dieser Grundsätze stieß ich innerhalb des DFB auf Widerstände und Mauern.“

„Es geht um eine personelle Erneuerung der Spitze des DFB“

Fritz Keller stellt sich nach seinem Rücktritt als Opfer und als denjenigen dar, der für Reformen kämpfte. Ob dies tatsächlich so zutrifft, ist nicht vollends klar.

Keller sagt: „Es geht um eine personelle Erneuerung der Spitze des DFB, ohne die ein glaubwürdiger Neuanfang nicht möglich ist; der DFB muss seine Unabhängigkeit gegenüber Personen, die als Beschuldigte in unterschiedlichen staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen geführt werden, bewahren – die Unschuldsvermutung der Betroffenen wäre dadurch nicht berührt.“

Damit spielt Keller auf Vize-Präsident Rainer Koch und Schatzmeister Stephan Osnabrügge an, die wegen der laufenden Ermittlungen ihre Posten mit sofortiger Wirkung ruhen lassen sollten.

Curtius gab bekannt, dass er den DFB kurzfristig verlässt. Bereits seit Herbst ermittelt die Frankfurter Staatsanwaltschaft gegen die drei Funktionäre wegen Steuerfragen.

Koch führt aktuell mit Peters kommissarisch die DFB-Geschäfte bis zur Wahl eines neuen Vorsitzes. Die neue Führung soll beim für Anfang 2022 geplanten Bundestag gewählt werden. (dts/dpa/er)



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