Manuel Dive beim Bauernprotest: Wir sind doch keine Berufsdemonstranten – Das ist ein trauriger Abschluss!

Nach 17 Tagen Demonstration in Berlin zieht Manuel Dive, Landwirtschafts-Fachkraft aus Niedersachsen, ein trauriges Resumee, dass Gesetze einfach durchgewunken wurden. Zwar hätten die Berliner sie spitzenmäßig verpflegt und die Polizisten, "also die sind echt nett", aber die Medien hätten fast nichts berichtet und nicht nur sein Berufsstand hänge voll von der Landwirtschaft ab. Für ihn "ein trauriger Abschluss".
Von 21. Februar 2021

Täglich rollten hunderte Traktoren bei Eiseskälte und Schneetreiben durch die Straßen der Hauptstadt. Viele Landwirte werden noch bis Ende März die Stellung in Berlin halten, trotz des kalten Wetters. In Berlin fanden zwischen dem 25. Januar und dem 10. Februar eindrucksvolle Bauern-Demonstrationen gegen die Neufassung des Bundesnaturschutzgesetzes und die Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungs-Verordnung statt.

Manuel Dive, seit 15 Jahren landwirtschaftliche Fachkraft, klagt, dass er neben seiner Arbeit immer mehr Lehrgänge besuchen muss, weil die Auflagen ständig verschärft werden. „Wir müssen so viele Scheine mitführen, falls wir kontrolliert werden, was irgendwann nicht mehr normal ist, obwohl wir diesen Beruf gelernt haben“, sagt Dive. Zwar könne man immer noch dazulernen, aber manchmal käme sogar die Landwirtschaftskammer zum Kontrollieren.

Für Berlin hatte er „gehofft, dass auch hier mal sich jemand blicken lässt und mit uns mal redet. Wir wollen ja wirklich nur mal mit ihnen sprechen, aber die da drinnen wollen irgendwie nicht. Die wollen es nicht. Traurig.“

Epoch Times sprach mit Manuel Dive, landwirtschaftliche Fachkraft aus Niedersachsen, und wird noch in weiteren Interviews und Berichten auf das Thema eingehen. Unser Interview fand in Berlin am 10.2.2021, um 13:30 Uhr statt.

Epoch Times: Herr Dive, vielleicht erzählen Sie unseren Zuschauern auch einmal, was für einen Beruf Sie haben und seit wann Sie den ausüben.

Manuel Dive: Ich arbeite als Fachkraft im VKA Service in der Landwirtschaft, ich habe 2009 ausgelernt. Nach einer dreijährigen Ausbildung übe ich den Beruf seit 15 Jahren aus. Ich war vorher Aushilfsfahrer. Wir haben Spezial Maschinen und unterstützen die Landwirtschaft mit unseren großen Maschinen und der Vielzahl neuer Maschinen.

ET: Und warum sind sie jetzt auch hier?

Dive: Unser Berufsstand hängt komplett von der Landwirtschaft ab. Wir machen zwar auch Kommunal- und Erdarbeiten. Aber den größten Teil arbeiten wir mit der Landwirtschaft zusammen. Und ohne die Landwirtschaft geht der größte Teil unserer Arbeit verloren. Wir stehen voll dahinter und wir müssen was tun. Und deswegen unterstützen wir unsere Kunden hier.

ET: Sie sagten im Vorgespräch, dass die Verordnungen sich häufen und undurchschaubar werden und viel zu viele sind. Sie haben 15 Jahre Berufserfahrung, da können Sie das schon überblicken.

Dive: Also unsere Lehrgänge werden immer mehr. Wir müssen die Arbeiten zu Spitzenzeiten im Sommer komplett erledigen. Und dann müssen wir jetzt immer mehr Lehrgänge machen, weil wir Auflagen haben. Wir müssen so viele Scheine mitführen, wo wir kontrolliert werden, was irgendwann nicht mehr normal ist, obwohl wir diesen Beruf gelernt haben. Wir befassen uns komplett mit diesem Beruf und müssen trotzdem noch irgendwelche Lehrgänge und sonstiges tun, damit wir diese Sachen ausführen dürfen, wie zum Beispiel Pflanzenschutz.

ET: Haben Sie mal das Gefühl gehabt, es ist doch gut gewesen, dass Sie einen Lehrgang besucht haben?

Dive: Ja, klar. Man lernt immer dazu. Und hier machen wir freiwillig Lehrgänge. Wenn wir im Wald etwas nachforschen, wenn es neue Sachen gibt, dann ist es kein Problem. Bloß, es gibt manche Sachen, für die wir Lehrgänge machen, wo wir uns manchmal fragen: Warum sitzen wir hier eigentlich? Wir informieren uns so viel darüber, weil wir ja unsere Sachen auch artgerecht ausbringen wollen. Und dann verstehen wir nicht, warum sie uns erzwungenermaßen noch zusätzlich Lehrgänge aufbrummen.

ET: Wie hätten sie es gerne. Freiwillig?

Dive: Ja, freiwillig. Wir wollen ja auch vernünftig unsere Arbeit machen. Deshalb informieren wir uns auch über unsere Arbeit. Und eigentlich reicht das vollkommen aus. Nicht nur, dass wir noch drei Ordner mit Papierkram mitführen müssen am Tag, wo alles dokumentiert ist.

ET: Wer liest das eigentlich hinterher?

Dive: Das weiß ich nicht. Also beim Pflanzenschutz wurde ich schon des Öfteren kontrolliert, ob ich alle meine Papiere dabei habe. Momentan ist es zum Glück eine Scheckkarte, die wir im Portemonnaie mitführen können. Aber manchmal kommt die Landwirtschaftskammer zum Kontrollieren.

ET: Was erhoffen Sie sich denn von solch einer Demonstration hier?

Dive: Eigentlich haben wir gehofft, dass wir mal erhört werden von den Medien und der Bevölkerung. In Berlin sind wir gut empfangen worden. Die Stimmung hier ist echt top. Wir werden hier verpflegt von allen. Das ist ein hundertprozentiges Plus. Die Medien, wie das „ZDF“, haben fast überhaupt nichts gemacht. Bei uns zu Hause, ich komme aus Niedersachsen, da kommt von hier nichts an. Heute ein bisschen mal, oder seit gestern kamen im Fernsehen ein paar kleine Berichte. Aber sonst wussten die zu Hause gar nicht, was hier los ist, hätten wir keine Gruppen, wo wir mal Bilder und Videos hinschicken. Das ist echt traurig.

ET: Haben Sie es auch vorher bekannt gemacht?

Dive: Dass wir hier sind? Ja, zu Hause, nur zu Hause wussten sie, dass wir losfahren. Ich bin schon von Anfang an hier [seit dem 25. Januar] und habe nicht erfahren, dass wir etwas erreicht haben. Bloß irgendwann zehrt es doch an den Nerven. Ich bin jetzt hier, glaube ich, 17 Tage oder so, komplett hier. Und das ist doch schon mittlerweile anspruchsvoll.

ET: Wie haben Sie sich denn verpflegt? Sie hatten doch sicher auch selber etwas mit?

Dive: Wir haben selber etwas mit. Aber wir werden hier von den Berlinern sehr gut verpflegt. Die haben eine Telegram-Gruppe. Dann rufen mich vier Leute von ihnen an und fragen, wo wir sind. Dann kläre ich das. Ich habe schon wieder 30 Pizzen gebracht. Also die Verpflegung ist echt gut. Unsere Verpflegung, die wir mit haben, essen wir am Abend so oder so, wenn es ruhig ist. Über Tag werden wir von den Berlinern hier echt gut verpflegt.

ET: Und wie sieht es mit der Polizei aus? Das ist ja ein ganz schöner Aufmarsch hier.

Dive: Die Polizei ist hundertprozentig. Also, die sind so nett und fein aufgestellt. Also mit denen haben wir schon Spaß gehabt, mit ihnen haben wir schon Handschellen ausprobiert, wenn wir Langeweile hatten. Die sind echt nett. Wir wurden ja schon von einer Sicherheitsstufe runtergenommen.

Ich glaube, wir haben in den letzten Tagen die niedrigste Sicherheitsstufe hier gehabt. Es war nur eine Hundertschaft bei uns, weil, wir ja auch nichts blockieren wollen. Das bringt uns ja auch nichts. Wir haben gesagt, wir kommen friedlich hierher, um noch an dem Gesetz zu rütteln. Aber so wie es jetzt aussieht, ist das hier entschieden worden und jetzt müssen wir sehen, wie wir es machen.

ET: Also es sieht erst einmal so aus, als würde alles für Sie durchgewinkt?

Dive: Ja. Also ich muss mich grade hier um die Verpflegung kümmern. Ich hab jetzt noch gar nicht so den Einblick jetzt hier. Aber so wie die jetzt hier meinten, wurde das Gesetz wohl durchgewunken.

ET: Gibt es hinterher nochmal eine Chance, angehört zu werden?

Dive: Das wissen wir nicht. Das müssen wir dann sehen. Als wir nach Berlin gefahren sind, haben wir gesagt: Das ist eine Liveshow. Wir wissen nicht, was in den nächsten zwei Stunden passiert. Wir sind ja keine Berufsdemonstranten. Wir sind Landwirte und Unternehmer. Wenn die Polizei uns fragte: Was machen Sie denn jetzt? Was haben sie vor? Sagen wir auch: Wir sind Landwirte und keine Demonstranten. Wir müssen selber sehen, wie wir uns verhalten, was wir machen können. Für uns ist das hier eine Live Show. Wir sehen von einer zur anderen Sekunde, wie wir fortfahren.

ET: Ja, da kann ich Ihnen nur Glück wünschen, dass Sie doch erhört werden oder noch mehr Zusammenhalt untereinander finden?

Dive: Ja, Dankeschön. Wir hatten gehofft, dass sich hier auch jemand blicken lässt und mal mit uns redet. Wir wollen ja wirklich nur mal mit ihnen sprechen, aber die da drinnen wollen irgendwie nicht. Die wollen es nicht. Traurig. Trauriger Abschluss. Das ist ein trauriger Abschluss, bitteschön.

Das Gespräch führte Renate Lilge-Stodieck

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