Massenevakuierung wegen Weltkriegsbombe in Augsburg angelaufen

Etwa 54.000 Menschen müssen im Laufe des Vormittags wegen der Entschärfung einer britischen Fliegerbombe ihre Wohnungen in Augsburg verlassen.
Titelbild
Eine Fliegerbombe in Deutschland (Symbolbild)Foto: Peter Steffen/dpa
Epoch Times25. Dezember 2016

In Augsburg ist am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags die größte Evakuierungsaktion seit dem Zweiten Weltkrieg angelaufen. Etwa 54.000 Menschen müssen im Laufe des Vormittags wegen der Entschärfung einer britischen Fliegerbombe ihre Wohnungen verlassen. Die Schutzzone umfasst weite Teile der Innenstadt in einem Radius von rund 1500 Metern um die Fundstelle.

In dem Gebiet befinden sich auch Senioren- und Pflegeheime. Auf dem Messegelände sowie in Turnhallen und Schulen wurden Notunterkünfte eingerichtet, wo es Verpflegung geben soll. Geplant ist, dass die Bewohner der betroffenen Zone bis 10.00 Uhr ihre Wohnungen verlassen haben. Wenn dies geschehen ist, soll mit der Entschärfung der Bombe begonnen werden. Dies kann nach Angaben der Stadt Augsburg bis zu fünf Stunden dauern.

Die Bewohner des Innenstadtgebiets können somit möglicherweise erst am Abend in ihre Häuser zurückkehren. Ein Stadtsprecher räumte auf N24 ein, dass dies keine angenehme Situation sei an einem ersten Weihnachtsfeiertag. Er äußerte die Hoffnung, dass alle Bewohner freiwillig ihre Wohnungen verlassen, und verwies auf die „sehr große Sprengkraft“ der britischen Fliegerbombe.

Mit einem Gewicht von 1,8 Tonnen handelt es sich nach Angaben der Stadt um die größte Fliegerbombe, die in der Nachkriegszeit in Augsburg gefunden wurde. Die Polizei war am Sonntag mit 900 Einsatzkräften vor Ort, um die Schutzzone abzusichern.

Über die sozialen Online-Netzwerke Twitter und Facebook sowie eine eigens eingerichtete Internetseite zu der Evakuierung informierten die Stadt Augsburg und die Einsatzkräfte über Stand und Verlauf des Einsatzes. „Offenbar sind noch immer einige Menschen nicht über die Evakuierung informiert“, teilte die Stadt am Morgen mit. „Bitte klingeln und klopfen Sie bei Ihren Nachbarn, vor allem bei älteren Menschen oder Leuten, die nicht gut Deutsch sprechen!“

Im Vorfeld hatte sich die Stadt Augsburg bemüht, die Bürger über die Evakuierung zu informieren, nachdem die Bombe am 20. Dezember bei Bauarbeiten entdeckt worden war. Dabei ging sie auch auf die Frage ein, warum die Bombe ausgerechnet am ersten Weihnachtsfeiertag entschärft werden muss. „Es handelt sich um eine der größten Evakuierungsmaßnahmen, die je in Deutschland organisiert wurden“, heißt es dort. Dies brauche einige Tage Vorlauf und eine Koordinierung mit sehr vielen Beteiligten.

„An einem Werktag wäre die Evakuierung ungleich schwieriger, da auch der ganze Arbeits- und Geschäftsbetrieb beeinträchtigt wäre. An einem Feiertag gibt es zudem weniger Verkehr“, erläuterte die Stadt Augsburg. Zwar gehe von der Fliegerbombe keine Gefahr aus, aber nach Vorgabe des Kampfmittelräumdienstes dürfe die Entschärfung nicht länger verschoben werden, da die durch die Bauarbeiten bereits freigelegt wurde. „Es wurde deshalb der erste mögliche Sonn- oder Feiertag genommen.“ (afp)



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