Mecklenburg-Vorpommern: CDU-Politiker schließt Zusammenarbeit mit AfD nicht aus

Sascha Ott (CDU) in Mecklenburg-Vorpommern will die AfD-Wähler nicht ausgrenzen. Das wäre gegenüber den Wählern in dem nordöstlichsten Bundesland, die die AfD gewählt haben respektlos, so Ott.
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Das Schweriner Schloss – Sitz der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern.Foto: iStock
Epoch Times3. Juni 2019

Nach den Verlusten der CDU bei der EU-Wahl und einem guten Wahlergebnis der AfD sowohl bei der Kommunal- als auchder  EU-Wahl gibt es innerhalb der CDU in Mecklenburg-Vorpommern unterschiedliche Ansichten zur Zusammenarbeit mit der rechtskonservativen AfD.

So äußerte Sascha Ott als CDU-Kreistagsmitglied und Vorsitzender des Konservativen Kreises gegenüber dem „Nordkurier“, dass es gegenüber den Wählern, die die AfD gewählt haben, respektlos wäre, wenn die CDU sie ignoriere und jegliche Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch ablehne.

CDU-Generalsekretär kann sich Zusammenarbeit mit AfD „nicht vorstellen“

Ott betont dabei ausdrücklich, dass er nicht als Vize-Chef der CDU-MV argumentiere: „Das würde ich mir in dieser Angelegenheit nicht anmaßen.“ Er macht als Kommunalpolitiker aber klar, dass er für eine gute Idee im Sinne der Region auch Verbündete benötige – und das könnten auch Angehörige der AfD sein, berichtet der „Nordkurier“.

CDU-Generalsekretär in Mecklenburg-Vorpommern Wolfgang Waldmüller teilt diese Ansicht nicht. Am Freitag pfiff er mit einer Pressemitteilung Ott zurück. „Jedes CDU-Mitglied hat eine eigene Meinung, auch dann, wenn diese unbedacht geäußert wird“, sagte Waldmüller in der Mitteilung.

Für die Landes-CDU sprächen generell nur der Generalsekretär oder der Landesvorsitzende. Es existierten „keine politischen Schnittmengen“ zwischen CDU und AfD, so Waldmüller. Damit bekräftigte er eine frühere Aussage, dass er sich eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht vorstellen könne.

CDU und SPD sind die großen Verlierer der Wahl in M-V

Die CDU und SPD sind als Landesregierungsparteien in Mecklenburg-Vorpommern die großen Verlierer bei der Europa- und Kommunalwahl in dem nordöstlichsten Bundesland Deutschlands. Großer Gewinner sind die Grünen – und auch die AfD konnte zulegen.

So wurde die AfD bei der Europa-Wahl in Mecklenburg-Vorpommern landesweit mit 17,7 Prozent zweitstärkste Kraft – hinter der CDU und vor SPD und Linken. Die CDU ist zwar in allen Kreistagen die stärkste Kraft, rutscht dennoch insgesamt auf rund 25 Prozent ab und verliert somit 38 ihrer bisher 170 Kreistagsmandate.

Anders sieht es bei der AfD aus. Sie zieht nun überall in Fraktionsstärke in die Kreistage. Statt den bisher 22 Kreistagsabgeordneten besitzt sie landesweit nun 74 Mandate. Insgesamt kommt die AfD bei der Kommunalwahl nun auf 14 Prozent. Das ist Platz 4 hinter CDU, Linke und SPD. (er)



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