Mehr Überwachung: US-Botschafter erwartet nach Anschlag neue Sicherheitsdebatte

"Ich denke schon, dass die Politik eine Debatte mit dem deutschen Volk haben wird. Es gibt natürlich Diskussionen darüber, wie viel Privatsphäre man aufgeben will. Und jedes Land reagiert da anders", sagte US-Botschafter Emerson.
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Bewaffnete Polizisten auf einem Potsdamer Weihnachtsmarkt. Nach dem Anschlag von Berlin verstärkt die Polizei vielerorts die Sicherheitsvorkehrungen auf Weihnachtsmärkten.Foto: Ralf Hirschberger/dpa
Epoch Times20. Dezember 2016

John Emerson, US-Botschafter in Berlin, erwartet eine neue Debatte über Sicherheitskontrollen in Deutschland.

„Ich denke schon, dass die Politik eine Debatte mit dem deutschen Volk haben wird. Es gibt natürlich Diskussionen darüber, wie viel Privatsphäre man aufgeben will. Und jedes Land reagiert da anders“, sagte Emerson im Gespräch mit dem „Handelsblatt“.

In den USA gebe es seit den Anschlägen vom 11. September und während des Boston-Marathons deutlich strengere Sicherheitskontrollen.

„Deutschland dagegen hat noch nicht so eine starke Überwachung. Es gibt zum Beispiel nicht so viele Kameras wie in London“, sagte Emerson. Die Botschaft rät US-Amerikanern in Deutschland, große Menschenansammlungen zu meiden. Vom Besuch auf Weihnachtsmärkten rät Emerson nicht ab, fordert jedoch zur Wachsamkeit auf.

„Es gibt über 50 Weihnachtsmärkte in Berlin und diese furchtbare Tragödie sollte nicht dazu führen, dass sich alle in ihren Häusern verkriechen und Weihnachten nicht mehr so feiern, wie sie es gern möchten“, sagt der Botschafter. „Aber jeder muss wachsam sein.“

Emerson, 2013 von US-Präsident Obama ernannt, wird sein Amt mit dem Regierungswechsel am 20. Januar an einen republikanischen Nachfolger übergeben. Die Zukunft der deutsch-US-amerikanischen Beziehungen betrachtet er mit Zuversicht: „Wir sollten erst einmal abwarten und keine voreiligen Schlüsse ziehen.“ (dts)



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