Polizei nahm 30 Personen fest: Umweltaktivisten seilten sich von Autobahn-Brücken auf A3, A5, A661 ab

Die Polizei nahm gegen Mittag 30 Umweltaktivisten fest, die sich von drei Autobahn-Brücken im Rhein-Main-Gebiet abgeseilt hatten. Nach Polizeiangaben ereigneten sich während der Abseilaktion an der Brücke über die A661 zwei Unfälle.
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Archivbild: Ein Aktivist sitzt in einem Baum neben einem Transparent, das gegen die bevorstehende Abholzung protestiert, um Platz für den Ausbau der Autobahn A49 zu schaffen, am 01. Oktober 2020 in Herrenwald bei Dannenröder Wald in der Nähe von Stadtallendorf, Deutschland.Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Epoch Times26. Oktober 2020

Aktivsten haben sich aus Protest gegen den umstrittenen Ausbau der Autobahn 49 im hessischen Dannenröder Forst am Montagmorgen von drei Autobahnbrücken im Rhein-Main-Gebiet abgeseilt. Wie die Polizei mitteilte, wurden die betroffenen Abschnitte der Autobahnen 3, 5 und 661 in der Region Frankfurt und Wiesbaden aus Sicherheitsgründen gesperrt. Bis zum Mittag beendeten Beamten die Protestaktionen und nahmen 30 Menschen in Gewahrsam.

Laut Polizei wurden für Höheneinsätze trainierte Spezialkräfte teils mit Hubschraubern zu den Einsatzorten geflogen, um die Aktivisten auf den Boden zu bringen. Zwölf Demonstranten, die sich von Brücken abgeseilt hatten, kamen in Gewahrsam. Gleiches galt für 18 Aktivisten, die die Aktionen vor Ort unterstützten.

Die Proteste liefen auf der A3 beim Wiesbadener Kreuz, auf der A5 bei Zeppelinheim am Frankfurter Flughafen sowie auf der A661 bei Offenbach. Nach Angaben der Polizei waren gegen 11.00 Uhr zunächst die A3 und die A661 wieder frei, gegen 12.00 Uhr folgte auch die A5, wie die Polizei jeweils im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte.

Zwei Unfälle auf A661

Nach Polizeiangaben ereigneten sich während der Abseilaktion an der Brücke über die A661 zwei Unfälle. Die Ermittlungen dazu liefen, hieß es. Bereits vor zwei Wochen hatte sich bei einer ähnlichen Protestaktion von Aktivisten an der A3 ein Unfall ereignet, bei dem ein Autofahrer schwer verletzt wurde. Er fuhr mit seinem Wagen in ein Stauende.

Die Polizei ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Die Aktivisten wiesen einen Zusammenhang zwischen Aktion und Unfall zurück.

Aktivisten veröffentlichen auf Twitter ebenfalls Meldungen und Bildern von den Aktionen. Darauf war zu sehen, wie sich einige Menschen mit Transparenten auf den Brücken befanden oder über das Geländer abgeseilt hatten. Auch Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr waren auf den gesperrten Autobahnen zu sehen.

Proteste um den Dannenröder Forst

Seit über einem Jahr protestieren Umweltschützer in Hessen gegen den umstrittenen Ausbau der A49 zwischen Gießen und Kassel, die durch das Waldgebiet um den Dannenröder Forst führen soll. Der eigentliche Bau der Autobahn soll laut dem Landkreis Vogelsberg erst am 1. September 2021 beginnen. Als Vorbereitung dazu sollen bis Februar 2021 zunächst rund 27 Hektar Wald gefällt werden.

Die Rodungen begannen vor rund drei Wochen und werden seitdem von Protesten begleitet. Im Wald halten sich zahlreiche Aktivisten auf, teilweise in Baumhäusern. Nach Polizeiangaben waren dort auch am Montag wieder Beamte im Einsatz. Diese seien mit Steinen beworfen worden, hieß es in einer Mitteilung der Polizei in Gießen. Weitere Einzelheiten nannten die Beamten zunächst nicht. (afp)



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