Mehrheit der Deutschen will Abzug aus Afghanistan – Von der Leyen: Bundeswehr wird länger als 20 Jahre in Afghanistan sein

Die Mehrheit der Deutschen will einen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Doch nach Angaben von Verteidigungsministerin Von der Leyen, werden deutsche Soldaten noch länger als 20 Jahre in Afghanistan bleiben.
Titelbild
Deutsche Soldaten in Afghanistan.Foto: Ole Kruenkelfeld/Bundesregierung-Pool via Getty Images
Epoch Times15. Juni 2017

Eine Mehrheit der Deutschen (55 Prozent) ist für den vollständigen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Das geht aus einer INSA-Umfrage für die „Bild“ (Donnerstag) hervor.

Nur jeder fünfte Befragte (20,3 Prozent) ist für den Verbleib der Deutschen in Afghanistan. Vor allem Anhänger von AfD (75,2 Prozent), Linken (71 Prozent), FDP (59 Prozent) und SPD (58,9 Prozent) sind für den Rückzug.

Die Zustimmung für den Abzug ist bei Grünen (54,6 Prozent) und Union (49,3 Prozent) unterdurchschnittlich.

Von der Leyen: Bundeswehr wird länger als 20 Jahre in Afghanistan sein

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) erwartet jedoch, dass die Bundeswehr noch viele Jahre in Afghanistan bleiben wird. „Selbst im Kosovo ist die Bundeswehr seit fast 20 Jahren stationiert. In Afghanistan müssen wir wahrscheinlich in noch längeren Zeiträumen denken“, sagte von der Leyen den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei „schwer, Afghanistan zu stabilisieren“.

Die deutsche Beteiligung am internationalen Militäreinsatz in Afghanistan wurde vom Bundestag Ende 2001 auf Antrag der damaligen rot-grünen Regierung beschlossen. Seitdem hat das Parlament das Mandat immer wieder verlängert. Derzeit sind knapp tausend Bundeswehrsoldaten im Rahmen der Nato-Mission „Resolute Support“ am Hindukusch stationiert. Ihre Aufgabe ist die Ausbildung und Beratung der afghanischen Sicherheitskräfte.

„Wir sollten nicht ständig fragen, wann wir abziehen können, weil das die Terroristen motiviert und die Menschen verunsichert, die ja gerne in der Heimat bleiben wollen“, sagte von der Leyen den Funke-Zeitungen. Für die Stabilisierung Afghanistans brauche es „Geduld und einen langen Atem“. (afp)



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