Menschen mit Migrationshintergrund leben seltener in Wohneigentum

Im Jahr 2014 haben sich die Wohnsituationen der Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in Deutschland deutlich voneinander unterschieden.
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Wohnhäuser.Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times10. Januar 2017

Im Jahr 2014 haben sich die Wohnsituationen der Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in Deutschland deutlich voneinander unterschieden: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) auf Basis des Mikrozensus lebten Menschen mit Migrationshintergrund wesentlich seltener in Wohneigentum (34,5 Prozent) als Menschen ohne Migrationshintergrund (54,8 Prozent).

Menschen mit Migrationshintergrund lebten mit einem Anteil von sechs Prozent doppelt so oft in Wohngebäuden mit mehr als zwölf Wohnungen (ohne Migrationshintergrund: drei Prozent). Sie hatten mit 32,8 Quadratmeter weniger Wohnfläche je Person zur Verfügung (ohne Migrationshintergrund: 47,7 Quadratmeter) und wohnten in Haushalten, die mit 7,26 Euro eine höhere Bruttokaltmiete pro Quadratmeter bezahlten (ohne Migrationshintergrund: 6,69 Euro).

Ein Grund für die höheren Mieten ist, dass Personen mit Migrationshintergrund häufiger in Großstädten wohnten, wo Wohnraum deutlich teurer war als beispielsweise in ländlichen Regionen. Allerdings zahlten Menschen mit Migrationshintergrund auch in Städten höhere Mieten als Menschen ohne Migrationshintergrund. Der Wohnort kann den Unterschied also nur teilweise erklären.

Die Mietbelastungsquote – der Anteil der Bruttokaltmiete am verfügbaren Haushaltseinkommen – war bei Menschen mit Migrationshintergrund mit 27,3 Prozent dementsprechend höher (ohne Migrationshintergrund: 25,1 Prozent). Menschen mit Migrationshintergrund verfügten über deutlich weniger Wohnfläche je Person als Menschen ohne Migrationshintergrund. Dieser Unterschied fand sich sowohl bei Mietern (29,7 Quadratmeter gegenüber 41,5 Quadratmetern) als auch bei Besitzern von selbstgenutztem Wohneigentum (38,8 Quadratmeter gegenüber 53,0 Quadratmetern). Die Ursache hierfür liegt überwiegend darin, dass Menschen mit Migrationshintergrund in deutlich größeren Haushalten lebten, und weniger darin, dass ihre Häuser beziehungsweise Wohnungen kleiner waren.

Die Wohnsituation unterschied sich aber auch innerhalb der Gruppe der Personen mit Migrationshintergrund: Zugewanderte Ausländerinnen und Ausländer wohnten mit einem Anteil von 76,6 Prozent überdurchschnittlich häufig zur Miete (65,5 Prozent bei den Menschen mit Migrationshintergrund insgesamt) und lebten in den Haushalten mit den höchsten Bruttokaltmieten pro Quadratmeter (7,48 Euro); ihre Haushalte gaben daher auch den höchsten Anteil ihres Haushaltseinkommen für die Miete aus (28,0 Prozent).

(Spät-)Aussiedlerinnen und (Spät-)Aussiedler wohnten mit einem Anteil von 41,7 Prozent dagegen überdurchschnittlich häufig in ihrem eigenen Wohneigentum (34,5 Prozent bei den Menschen mit Migrationshintergrund insgesamt). Als Mieter zahlten sie deutlich weniger je Quadratmeter (6,86 Euro) als die Menschen mit Migrationshintergrund insgesamt (7,26 Euro). (dts)



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