Merkel: Deutschland will möglichst viele Menschen aus Kabul retten

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Angela Merkel.Foto: KAY NIETFELD/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times17. August 2021

Trotz der schwierigen Lage am Flughafen in Kabul will die Bundesregierung noch möglichst viele besonders gefährdete Menschen aus Afghanistan retten. „Deutschland möchte noch sehr vielen Menschen helfen, die uns geholfen haben“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag nach einem Treffen mit der estnischen Ministerpräsidentin Kaja Kallas in Berlin. „Für uns ist es ganz wichtig, alles zu tun, um noch möglichst viele Menschen außer Landes zu bringen.“

Die Landung einer zweiten Bundeswehrmaschine zur Evakuierung von deutschen Staatsangehörigen, afghanischen Ortskräften und anderen Menschen am Dienstag in Kabul bezeichnete Merkel als „gute Nachricht“. Ein erster Evakuierungsflug der Luftwaffe war in der Nacht unter schwierigen Umständen und nach langem Kreisen über Kabul in der afghanischen Hauptstadt gelandet. Die Maschine konnte dann jedoch nur sieben Menschen ausfliegen. Merkel hob mit Blick auf die Lage vor Ort hervor: „Wir wissen, dass die Situation extrem schwierig ist.“

Auf die Frage, ob innerhalb der Bundesregierung Einigkeit über die Zahl der noch zu rettenden Ortskräfte herrsche, sagte die Bundeskanzlerin, dass der Regierung bereits seit Längerem eine Übersicht vorliege. Hinzugekommen seien noch über tausend afghanische Ortskräfte aus dem Bereich Entwicklungspolitik, die angesichts der derzeitigen Lage auch in Sicherheit gebracht werden müssten. „Unter den jetzt gegebenen Umständen können wir keine Entwicklungshilfe mehr machen“, sagte die Kanzlerin. Die Bundesregierung bemühe sich nun, auch diese Menschen zu erreichen. „Wir wollen keinen davon vergessen.“

Die Taliban hatten am Sonntag nach einem zehntägigen Eroberungsfeldzug durch Afghanistan die Macht in der Hauptstadt Kabul übernommen. Die afghanische Regierung gestand ihre Niederlage ein, Präsident Aschraf Ghani floh ins Ausland. Die schnelle Machtübernahme der Islamisten löste in den westlichen Staaten Fassungslosigkeit aus und weckte große Besorgnis unter anderem wegen der Frauen in dem Land. (afp)



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