Merkel erinnert an SED-Opfer und ruft zu Demokratie und Freiheit auf

„Keine Mauer, die Menschen ausgrenzt und Freiheit begrenzt, ist so hoch oder so breit, dass sie nicht doch durchbrochen werden kann“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Epoch Times9. November 2019

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zum 30. Jahrestag des Mauerfalls dazu aufgerufen, sich für Freiheit und Demokratie einzusetzen.

„Die Werte, auf sich die EU gründet, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit, die Wahrung der Menschenrechte, sie sind alles andere als selbstverständlich“, sagte Merkel am Samstag in der Kapelle der Versöhnung in Berlin. Sie müssten „immer wieder neu gelebt und verteidigt“ werden

Zudem rief Merkel auf, Hass, Rassismus und Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten. Sie forderte die Menschen bei den zentralen Feierlichkeiten in Berlin auf, sich nicht entmutigen zu lassen. „Keine Mauer, die Menschen ausgrenzt und Freiheit begrenzt, ist so hoch oder so breit, dass sie nicht doch durchbrochen werden kann“, sagte Merkel.

Der Beitrag des Einzelnen möge klein erscheinen, doch „die  Freiheit ist wie das Meer: die einzelnen Wogen vermögen nicht viel, aber die Kraft der Brandung ist unwiderstehlich“, zitierte Merkel den verstorbenen tschechischen Ex-Präsidenten und früheren Dissidenten Vaclav Havel.

Gedenken an SED-Opfer

30 Jahre nach dem Mauerfall hat Bundeskanzlerin Angela Merkel auch an die Opfer der Mauer erinnert.

„Zu viele Menschen wurden Opfer der SED-Diktatur. Wir werden sie nicht vergessen. Ich erinnere an die Menschen, die an dieser Mauer getötet wurden, weil sie die Freiheit suchten. Ich erinnere auch an die 75.000 Menschen, die wegen Republikflucht inhaftiert waren, ich erinnere an die Menschen, die Repressionen erlitten, weil Angehörige von ihnen geflohen waren. Ich erinnere an die Menschen, die überwacht und denunziert wurden. Ich erinnere an die Menschen, die unterdrückt wurden und ihre Träume und Hoffnungen begraben mussten, weil sie sich staatlicher Willkür nicht beugen wollten“, sagte sie am Samstag in Berlin bei der zentralen Veranstaltung an der Mauer-Gedenkstätte.

Gleichzeitig rief die Bundeskanzlerin die Ereignisse des Pogroms am 9. November 1938 in Erinnerung. „Am heutigen Tag gedenken wir auch der Opfer der Novemberpogrome im Jahr 1938. Wir erinnern an die Verbrechen, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 an den jüdischen Menschen in Deutschland begangen wurden. Was darauf folgte, war das Menschheitsverbrechen des Zivilisationsbruchs der Schoah.“

Die DDR-Staatsführung hatte noch am 7. Oktober 1989 den 40. Jahrestag der Gründung der DDR mit großem Pomp, Reden und Paraden gefeiert. Kurze Zeit später räumte der langjährige Staatsratsvorsitzende Erich Honecker seinen Posten für seinen politischen Ziehsohn Egon Krenz. Doch auch dieser konnte das Ruder nicht mehr herumreißen, zu groß war die Sehnsucht vieler DDR-Bürger nach Veränderung. Das DDR-Regime war machtlos angesichts der stetig anwachsenden Demonstrationen mit Zehntausenden unzufriedenen Bürgern.

Mit dem Mauerfall am 9. November und der Parlamentswahl im darauffolgenden März war das Ende der Deutschen Demokratischen Republik besiegelt.

Geduld bei Ost-West-Angleichung

Bezüglich der Wiedervereinigung führte Merkel an, dass diese deutlich mehr Zeit in Anspruch nehme als ursprünglich erhofft.

„Bei manchem, von dem man gedacht hat, dass es sich zwischen Ost und West angleichen würde, sieht man heute, dass es doch eher ein halbes Jahrhundert oder länger dauert“, sagte Merkel der „Süddeutschen Zeitung“.

Und sie warb um Geduld. „Auch die Mühen der Freiheit, alles entscheiden zu müssen, müssen gelernt werden“, sagte sie. „Das Leben in der DDR war manchmal auf eine bestimmte Art fast bequem, weil man manche Dinge gar nicht beeinflussen konnte.“ (dpa/afp/reuters/sua)

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Im östlichen Teil Deutschlands übernahm die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) die Macht mit dem erklärten Staatsziel, einen Sozialismus nach sowjetischem Vorbild aufzubauen. In den ersten Jahren nach 1945 herrschte die Macht der Gewehre, über Nacht wurden beliebig Menschen abgeholt und deportiert. Die SED sicherte ihre Parteidiktatur und Alleinherrschaft später durch die Gründung des Ministeriums für Staatssicherheit (Stasi) im Jahr 1950 ab.

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