Merkel fordert von Türkei rechtsstaatliches Verfahren für „Welt“-Korrespondenten

"Die Bundeskanzlerin drückte die Erwartung der Bundesregierung aus, dass Deniz Yücel eine faire und rechtsstaatliche Behandlung erfährt", so Regierungssprecher Steffen Seibert. Der Türkei-Korrespondent der "Welt" war bereits am Dienstag in Istanbul in Polizeigewahrsam genommen worden.
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SymbolbildFoto: Gero Breloer/dpa
Epoch Times18. Februar 2017

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei ihrem Treffen mit dem türkischen Ministerpräsidenten Binal Yildirim ein rechtsstaatliches Verfahren für den „Welt“-Korrespondenten Deniz Yücel gefordert. Bei ihrem Treffen mit Yildirim am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz habe die Kanzlerin den Fall „ausführlich angesprochen“, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Sie habe darauf hingewiesen, wie wichtig es sei, dass der Journalist durch die deutsche Botschaft umfassend konsularisch betreut werden könne.

„Die Bundeskanzlerin drückte die Erwartung der Bundesregierung aus, dass Deniz Yücel eine faire und rechtsstaatliche Behandlung erfährt“, erklärte Seibert weiter. Der Türkei-Korrespondent der „Welt“ war bereits am Dienstag in Istanbul in Polizeigewahrsam genommen worden. Die Behörden werfen ihm Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Datenmissbrauch und Terrorpropaganda vor. Yücel besitzt die türkische und die deutsche Staatsangehörigkeit.

Nach den Regeln des derzeit geltenden Ausnahmezustandes in der Türkei kann er bis zu 14 Tage ohne Anhörung durch einen Richter in Polizeigewahrsam gehalten werden. Anschließend kann die Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft beantragen.

Der 43-jährige Yücel berichtete nach „Welt“-Angaben wie andere internationale Journalisten über E-Mails, die das linksgerichtete türkische Hacker-Kollektiv RedHack aus dem privaten Mail-Konto des türkischen Energieministers Berat Albayrak beschafft hatte. In den E-Mails, die inzwischen auf der Plattform Wikileaks zugänglich seien, ging es unter anderem um die Kontrolle türkischer Medienkonzerne und die Beeinflussung der Öffentlichkeit durch fingierte Nutzer im Kurzbotschaftendienst Twitter. (afp)



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