Merkel schließt Koalitionen von CDU und AfD kategorisch aus
Nach der überraschenden Abwahl von Unionsfraktionschef Volker Kauder will sich Kanzlerin Angela Merkel derzeit nicht zu ihren politischen Zukunftsplänen äußern.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird zum Eröffnungskonzert des Usedomer Musikfestivals erwartet.
Foto: Maurizio Gambarini/dpa
CDU-Chefin Angela Merkel hat Spekulationen über eine Koalition ihrer Partei mit der AfD nach der Landtagswahl in Sachsen im kommenden Jahr eine klare Absage erteilt. „Das kann ich kategorisch ausschließen“, sagte die Kanzlerin am Donnerstagabend bei einer Interviewveranstaltung der „Augsburger Allgemeinen“ in Augsburg.
Sie sei sich sicher, dass dies auch der „überwiegende Teil der CDU in Sachsen“ so sehe. Merkel reagierte damit in gleicher Weise wie zuvor bereits CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer auf Äußerungen aus der sächsischen CDU.
Der neue CDU-Landtagsfraktionschef Christian Hartmann hatte eine Koalition mit der AfD nicht ausgeschlossen. „Das werden Sie jetzt von mir in dieser Form auch nicht hören“, hatte er auf eine Frage des Radiosenders MDR Sachsen gesagt. Es gelte, nach der Wahl am 1. September vernünftige Entscheidungen zu treffen.
Keine Äußerung zu Zukunftsplänen
Nach der überraschenden Abwahl von Unionsfraktionschef Volker Kauder will sich Kanzlerin Angela Merkel derzeit nicht zu ihren politischen Zukunftsplänen äußern.
„Es ist ja noch nicht mal die Hälfte der Legislaturperiode erreicht. (…) Ich weiß auch nicht, ob das das Interessanteste ist, ob ich weitermache“, sagte die CDU-Chefin am Donnerstagabend bei einer Interviewveranstaltung der „Augsburger Allgemeinen“ in Augsburg.
In der Union wird seit der Wahl von Ralph Brinkhaus zum neuen Fraktionschef im Bundestag auch über Merkels Zukunft diskutiert. Bislang galt es als gesetzt, dass Merkel auf dem Parteitag im Dezember erneut für den CDU-Vorsitz kandidiert.
Das Wahlergebnis der CSU
Kanzlerin Angela Merkel fiebert bei der bayerischen Landtagswahl trotz inhaltlicher Differenzen mit der CSU von Bundesinnenminister Horst Seehofer. „Da gibt es überhaupt nichts, als dass man sich gegenseitig Erfolg wünscht“, sagte die CDU-Chefin außerdem am Donnerstagabend. Merkel wies jegliche auch noch so unterschwellige Schadenfreude von sich, sollte die CSU bei der Wahl am 14. Oktober die absolute Mehrheit verlieren.
Merkel betonte, dass CDU und CSU sich mehr denn je gegenseitig brauchten. „Wir sind eine gemeinsame Fraktion, und wir können im Bund nur zusammen Regierungsfähigkeit erlangen“, sagte sie. CDU und CSU seien Schwesterparteien, die miteinander in Wahlkämpfen fieberten und bei Niederlagen zusammen litten. Meinungsverschiedenheiten würden da nichts Grundlegendes ändern. „Deshalb muss ich doch niemandem was Böses wollen.“
(dpa)
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