Merkel: „Viele wollten auch nicht jeden Tag Republikflucht begehen“

Zwischen der DDR und dem individuellen Leben der DDR- Bürger gab es durchaus einen Unterschied, so Bundeskanzlerin Merkel. Nur hätten das sehr viele Menschen "einfach schwer verstanden".
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Westberlin 1962, Checkpoint Charly.Foto: iStock
Epoch Times8. November 2019

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zufolge hat der Westen eine „eher schablonenhafte Vorstellung“ vom Osten. Es gebe sehr viele Menschen, „die einfach schwer verstanden haben, dass zwischen dem Staat DDR und dem individuellen Leben der DDR-Bürger durchaus ein Unterschied war. Es ist sofort verstanden worden, dass wir froh waren, raus zu sein aus diesem Staat, wenngleich dieses Verständnis doch eher eine schablonenhafte Vorstellung war“, sagte Merkel der „Süddeutschen Zeitung“ (Wochenendausgabe).

„Ich bin gefragt worden, ob man auch mal glücklich sein konnte in der DDR und ob man lachen konnte. Ja, ich und viele andere haben Wert darauf gelegt, jeden Tag in den Spiegel schauen zu können, aber wir haben auch Kompromisse gemacht. Und viele wollten auch nicht jeden Tag Republikflucht begehen oder ins Gefängnis kommen. Dieses Gefühl ist schwer zu vermitteln“, so die Kanzlerin.

Zwischen Bürgerrechtlern und Staatssicherheit habe es viele Menschen „in allen möglichen Nuancen“ gegeben, die jeden Tag überlegten, wie sie anständig durchkamen und ihre Kinder erzogen.

„Ich habe mich manchmal so umgeguckt im politischen Raum der Bundesrepublik und mich gefragt, wie viele denn unter den Bedingungen der DDR den Mut gehabt hätten, Bürgerrechtler zu werden und in Bautzen im Gefängnis zu sitzen oder über die Ostsee zu flüchten oder einen Ausreiseantrag zu stellen“, so Merkel. „Da denke ich, dass der Prozentsatz der mutigen in etwa dem der Ostdeutschen früher entsprochen hätte.“ (dts)

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Das sozialistische System in Osteuropa war voll und ganz ein Produkt der Sowjetunion. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf der Konferenz von Jalta die Aufteilung der Macht beschlossen, wodurch Osteuropa in die Hände der Sowjetunion gelangte.

Im östlichen Teil Deutschlands übernahm die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) die Macht mit dem erklärten Staatsziel, einen Sozialismus nach sowjetischem Vorbild aufzubauen. In den ersten Jahren nach 1945 herrschte die Macht der Gewehre, über Nacht wurden beliebig Menschen abgeholt und deportiert. Die SED sicherte ihre Parteidiktatur und Alleinherrschaft später durch die Gründung des Ministeriums für Staatssicherheit (Stasi) im Jahr 1950 ab.

Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks und der Sowjetunion wurde der Kommunismus nach und nach schwächer – nach außen hin. Er hat sich nicht aufgelöst. Ganz im Gegenteil. Durch Subversion und andere Methoden hat er ganz subtil die Gesellschaft durchdrungen und tatsächlich sein Ziel erreicht: Die moralischen Werte der Menschen und ihre Kultur zu zerstören und kommunistische und sozialistische Ideologien verbreiten. Darum geht es in diesem dreibändigen Buch.

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